Um 6Uhr gings heute pünktlich aus den Betten. Wir machten ein kurzes Frühstück ind noch vor sieben erfolgte der Start. Die Etappe war heute nicht allzu lang. Es sollte nach Herbon gehen. Als Zwischenmahlzeit gab es neben einer Autowerkstatt Milchkaffee, Zarte de Santiago ( Mandelkuchen) und Pimientos für Mario. Kurz vor Padron war der Abzweig, eine Variante des Weges in Richtung Kloster Herbon. Der Weg war sehr schön und auch die Klosteranlage und das Klosterleben wären mit Sicherheit interessant gewesen, aber die Herberge öffnete erst in vier Stunden. Außerdem wird der Weg nach Santiago morgen um vier Kilometer länger. Wir müssen aber vor 14 Uhr das bestellte Zimmer beziehen, sonst ist es weg. Es ist großer Andrang wegen des Santiagofestes. Also auf nach Padron. An der öffentlichen Herberge war um 1Uhr eine riesige Warteschlange, es gab aber nur 44 Schlafplätze. Wir bekamen die letzten zwei Betten, weil ein Dreierteam sich nicht trennen wollte. Da haben wir wahnsinniges Glück gehabt. Denn wir bekamen mit zwei Mädels das Behinderten- Viermannzimmer und sogar mit eigener Badzelle. Die letzten werden die ersten sein. Der Nachteil wird allerdings sein, dass bis in die Nacht in der nebenanliegenden Küche gefeiert werden wird. Nach dem Frischmachen gingen wir auf den Markt. Wie vor sieben Jahren ist es ein Sonntag und die Buden werden leider schon wieder abgebaut. Überall lagen haufenweise Müll und Dreck. Wir kauften uns große, dunkle Süßkirschen. Im hinteren Teil des Platzes standen noch fünf Pulperiazelte. Die Köche holten noch rote Pulpos aus den Kochkesseln. Also schnell hinein. Wir bestellten uns eine Portion Pulpo, Brot, Bier und Tinto, den man hier aus kleinen Schüsseln trinkt. Als kostenlose Zugabe bekamen wir zwei kleine Stück Kuchen. Bei der Abrechnung schätzte die Kellnerin den Verbrauch aus der Flasche und nahm den Rest des Weines zurück. Alles war sehr lecker. Leider hatten wir uns beide bekleckert und mussten die Rotwein- und Fettflecke auswaschen. Auf dem Rückweg gingen wir noch in die Santiagokirche, um einen Stempel für den Pilgerausweis zu holen. Dabei machte eine Frau uns darauf aufmerksam, dass der Altarunterbau heute nicht verschlossen ist. Man konnte den Stein sehen, an dem das Boot mit Santiagos Leichnam anlegte. Nachdem wir alles fotografiert hatten, kippte Jacqui vor dem Altar wie ein Maikäfer auf den Rücken. Ob Gott, Jakobus oder der Wein das bewirkte, wir wissen es nicht. Danach gingen wir zur Kopie des Steins an den Fluss und zurück zur Herberge. Wieder vorzeigbar, wagten wir den Aufstieg zum kleinen Jakobus vom Berge. Oben fanden in der Kapelle Rosenkranzgebete statt. Wieder unten in der Stadt besuchten wir den Botanischen Garten. Zum Abendbrot gönnten wir uns in unserem alten Lokal am Denkmal der Marktfrau noch mal Pimientos, Brot, Muscheln, Gambas mit Ei und Bier. Als Zugabe fand in der Nähe noch ein Konzert statt. Nach einigen Liedern gingen wir wegen der Schließzeit 22Uhr zurück zur Herberge, wo natürlich ein Heidenlärm betrachte. Mal sehen, ob die Ohrstöpsel helfen.
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