Um Sechs Uhr läuteten lieblich die Glocken. In Portugal wird jedesmal eine Melodie gespielt. Die zwei lauten Spanier sprangen sofort auf. Außerdem waren noch ein Japaner, welcher in Vancouver, Kanada lebt und eine Südkoreanerin in der Herberge. Wir aßen unsere übrig gebliebenen Makkaronis und dann fragte ich die Wirtin, ob auch ein Bus fährt. Um 7.30 Uhr fuhr einer und wir fuhren mit nach Coimbra. Während wir vor der Kirche warteten, fuhr eine Auto mit zwei Frauen vorbei. Sie bekreuzigten sich. Dabei mussten sie jedoch über den Huckel der Verkehrsberuhigung fahren und sprangen auf ihrem Autositz in die Höhe. Ich musste laut lachen, so putzig war das anzuschauen. Eine Stunde später waren wir da und so warteten wir vor dem Tourismo bis es öffnete, um die Lage zu peilen. Dann liefen wir über die Brücke zurück, hoch auf den Berg zur Alberge Santa Reina Isabell. Dort checkten wir ein und ließen unser Gepäck stehen. Wir besichtigten die dazugehörige Kirche und den Klostergang. Eine Frau war sehr traurig darüber, dass sie ihre mitgebrachten Blumen nicht zu Isabells Füßen legen konnte. Die Blumen wurden alle in einem Bottich gesammelt und am Ende des Tages weggeräumt. Auf der anderen Flussseite befand sich das historische Zentrum von Coimbra. Über Burger King hatten wir WLAN und wir informierten Milla, dass wir da sind. Danach trafen wir uns im Botanischen Garten an der Fontäne. Wir gingen durch die Unigebäude, blickten von oben hinunter in die Stadt und bestaunten die alten ehrwürdigen Gebäude. Dann trennten wir uns nochmal. Wir gingen zurück zur Herberge, duschten uns kurz und liefen wieder in die Stadt. Wir hatten unser Bett bekommen. Allerdings hat unsere Frauentoilette weder Licht noch Toilettenpapier. Das kann ja heiter werden. Wir tranken erst mal ein Bier liefen dann in der Stadt herum auf der Suche nach Sehenswertem. Dabei kamen wir wieder in kleine Gässchen und komische Viertel. Milla wohnte an der alten Kathedrale, wir besuchten noch die Neue, die auch ziemlich alt war. In jeder Kirche muss man hier außerhalb des Gottesdienstes einen Obolus für die Erhaltung entrichten. Dann suchten wir den Platz des achten Mai. Dort sollte nämlich eine Fadovorstellung sein. Wir fanden die Kirche Santa Cruz, die im Inneren mit wertvollen Azulejos ausgestattet war. Es war gerade Messe. Wo sollte denn der Fado gesungen werden? Ich erkannte die Straße wieder und lief vor zur Info. Jetzt hatte ich den Durchblick. Gleich neben der Kirche gab es ein hundert Jahre altes Café und dort sahen und hörten wir dann auch den Fado, gespielt und gesungen von drei Männern. Es war wirklich wunderschön melancholisch. Dazu aßen wir noch ein typisches Gebäck und danach gingen wir zu Maria Portugesa an den roten Tischen essen. Mario bekam eine brennende Chourizo serviert und ich Fisch in einem Riesenpilz. Es schmeckte fantastisch, aber dazu gibt es weder Brot noch Kartoffeln oder Reis. Auf alle Fälle hatten wir eine lustigen Abend, Milla quatscht auch jeden an, z. B. ein Pärchen das auf Hochzeitsreise war. Doch um Neun war Schluss, denn wir mussten noch hoch zur Herberge und zehn Uhr wurde diese geschlossen. Ja die Pilgerregeln sind streng. Gute Nacht!
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