Donnerstag, 27. Juli 2017

Dienstag, 25.07..2017, Santiago

 

Zulange wollten wir auch heute nicht schlafen, denn um 9 Uhr öffnete die Kathdrale und um 10 Uhr sollte die Jakobusprozession sein. Viertel nach Neun kamen wir an je Kirche und uns traf bald der Schlag. Eine mindestens 550- 600 Meter lange Schlange stand an, um in die Kirche gelassen zu werden. Sollten wir es wagen, uns anzustellen oder lieber gleich versuchen, noch einen Platz auf dem Praza zu ergattern? Mario hastete ans Ende der Reihe in der Rua de Vilar und stellte sich erst mal an. Ich peilte die Lage auf dem Platz. Am Eingang standen schon wieder Polizisten, um den Eingang abzuriegeln. Einer konnte perfekt Deutsch. Er sagte, dass wieder nur eine bestimmte Menge Menschen sowohl in Kirche als auch auf dem Platz durften. Er selbst hatte beides noch nicht gesehen, konnte also nicht sagen, was besser wäre. Er war bis zu seinem 12. Lebensjahr mit seinen Eltern, die als Gastarbeiter in Deutschland lebten, dort. Manchmal hat er Sehnsucht, aber keine Zeit hinzureisen. Er wünschte mir viel Glück beim Reinkommen und es klappte. Wir teilten uns auf und machten uns einen Treffpunkt aus. Die Messe konnte beginnen und zwar im vollsten Aufgebot. Alles was Rang und Namen hatte, von Stadt, Land und Kirche nahm auf den vordersten Plätzen Platz. Die Männer hatten ihre Orden angelegt, die Frauen hatten sich aufgemotzt. Der Gottesdienst nahm seinen Lauf, man durfte wieder nicht fotografieren oder filmen. Die Ordner waren ziemlich streng. Am Ende wurde der Botafumeiro geschwenkt. Nach den 2 Stunden fing die Pilgermesse an, aber wir hatten alles gesehen und mir tat mein rechtes Knie vom Stehen weh. So liefen wir ein bisschen durch die Gassen, kauften dies und jenes und sahen ein bisschen dem Treiben zu. Da tanzten große Puppen gallegische Tänze und es demonstrierten die Galizier für ein sozialistisches und freies Galizien. Danach gingen wir in alter Tradition zu Manolo essen. Drei Gänge für 10€ plus eine Flasche Wasser. Mario aß als Vorspeise dicken Calamareseintopf, Chipirones als Hauptgang und ich bestellte mir Fischfrikadellen, die als solche nicht ausmachbar waren und Merluza (Seehecht), der gut schmeckte. Als Nachtisch gabs eine Art Käsetorte mit Karamell. Es war wie lol immer ziemlich laut und geschäftig. Weiß auch nicht, ob man es noch so empfehlen kann. Der Stempel sieht natürlich gut aus. Wir spazierten zum Alamedapark und danach setzten wir uns noch ein bisschen auf den Platz. Uns überkam ein bisschen trübe Stimmung. Dann wollte Mario Abendbrot essen gehen. Im Forum hatte er einen Tipp gelesenund diesen probierten wir us. Hier kostete das Tagesmenü nur 8.90€, es war stiller und gemütlicher. Es schmeckte gut und war ausreichend. Es gab sogar eine Flasche Wein dazu. Doch dann war es Zeit zur Illumination zu gehen. Espectaculo Nocturno e Fogos do Apostolo. Klingt gut und war es auch. Mario holte noch schnell ein paar warme Sachen, ich besetzte den Platz. Diesmal ging es ganz entspannt zu. Wir saßen in der Mitte auf dem Platz und genossen die Lichtinstallation, die auf das große Haus mit den Arkaden gegenüber der Kathedrale projiziert wurde. Es wurden die Jacobusgeschichte, die Historie der Kathedrale und Persönlichkeiten der Stadt vorgestellt. Weil es so schön war, sahen wir es uns gleich noch mal eine halbe Stunde später an. Es fehlte zwar das Feuerwerk, aber wir waren doch halbwegs versöhnt. Den Wecker stellten wir auf halb Acht. Unser Bus geht morgen 10 Uhr nach Fisterra.

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