Freitag, 7. Juli 2017

Donnerstag, 6.Juli 2017 Golega - Tomar

Nach dem großartigen Abend mit Milla standen wir zeitig auf, um gegen Sechs Uhr loszuwandern. Wir wollten möglichst in der Frische des Morgens unterwegs sein. Zuerst fanden wir den Einstieg des Weges nicht gleich und drehten uns im Kreis. Den Plan der Stadt hatten wir auch nicht mehr, um nachzuschauen. Erst nach 10 Kilometern merkte ich, dass ich ihn doch noch in der Tasche hatte, was Mario fast wieder einen halben Herzinfarkt einbrachte. An einer Straße wanderten wir entlang, bis wir zu einem alten Ruinendorf mit herrschaftlichem Schloss kamen. Es war ein wunderschöner Ort, aber keiner wohnte mehr dort. Der Tejo floss träge hinter Schloss, die Störche bauten ihre Nester auf den Hochspannungsmasten. Im nächsten Ort Atalaia machten wir Rast. Der Imbissbetreiber konnte Deutsch. Er hatte in Zürich gearbeitet und sein Sohn und seine Tochter wohnen auch jetzt noch dort. Auf seiner Toilette hing eine Anweisung, wie man seine Hände zu waschen hatte, wie in der Schule. Ich kaufte mir einen Cafe von Leche und wir aßen unsere Brötchen dazu. Bald darauf stieß der Portugiese Mario zu uns. Ihn hatten wir gestern schon kurz beim Spanferkel essen kennengelernt. Er hatte eine Blase und humpelte auf einem Bein. Milla hatte ebenfalls eine Blase und so zogen wir mit zwei Versehrten los. Nach Kilometer 10 ging es in den Eukalyptuswald und dort auf ca. 140 Meter hoch. Eine Leichtigkeit für uns, für die anderen Beiden fast eine Tortur. Ungefähr 10 Kilometer ging es durch den Wald. Wir mussten immer Pausen einlegen und auf die anderen beiden warten. Das war auch für uns etwas zermürbend. Wir machten noch eine Eispause in Asseiceira, bevor wir uns zum letzten Drittel es Weges aufmachten. Bis dahin waren es schöne Wanderwege, nun ging es fast immer nur auf Straßen entlang. An einer Bahnstrecke ging es in Richtung Tomar und mit mehreren Umbögen gelangten wir in die Kirche San Sebastian, wo wir den ersten Stempel des Tages erhielten. Unser Hostel Tomar 2300 fanden wir sofort, da es in der Prachtstraße der Stadt lag. Wir nahmen ein Lager für 15€, duschten uns und machten uns noch einmal ohne Milla und Mario auf den Weg. Wir erkundeten die Abfahrtszeiten verschiedener Busse, besuchten die Igreja Sao Joao Baptista und schleckten ein Eis. Dann trafen wir beide auf dem Praca de Republica, wie sie gerade Abendbrot aßen, was aber nicht wirklich lecker aussah. Wir beschossen nichts zu essen, stattdessen aber noch mal zum Konvent hochzusteigen. Dort hatte man einen tollen Blick auf die Stadt und wir sahen, dass das Mittelalterfest vor allem auf der kleinen Insel tobte. Doch vorher musste ich mir etwas anziehen, der Abend war dann doch zu frisch. Und so besuchten wir die Insel, auf der zahlreiche Stände Kulinarisches und Handwerkliches anboten. Es war ein schöner Ausklang des Abend und nun fallen wir in die Kiste.

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