Dienstag, 11. Juli 2017

Sonntag, 09.07.2017, Rabacal 32,5km+520Hm

Um 6 Uhr klingelte der Wecker. Wir machten uns fertig und Carlos hatte schon alles für das Frühstück bereitgestellt. Die anderen Pilger hatten es nicht dazugekauft und so konnten wir nach Herzenslust essen. Schnell wirde och ein Brötchen für unterwegs zubereitet und dann trabten wir los. Es war neblig und feuchtkalt. Carlos hatte schon gemeint, der Weg wäre schön, aber in dem Nebel sahen wir nicht weit. Wir liefen in grauen Wolken, die Brille war ständig beschlagen und man musste wahnsinnig aufpassen, dass man auf den kleinen Steinchen nicht ausrutschte. Es kam, wie es kommen musste: Ich rutschte aus, fiel hin, landete auf dem rechten Knie. Normalerweise hätte ich mich ja abfangen können, aber der Rucksack schob und drückte von hinten. Es war nicht mein Tag.  Schon heute Morgen hatte ich mächtigen Durchfall, ich nehme an, von den vielen Früchten am Vortag. Na was solls, Krone richten und weiter. In Ansiao begann gerade ein Gottesdienst mit Taufe. Wir holten uns schnell den Stempel und hörten noch etwas dem Gesang zu. Um ein Uhr machten wir unser Picknick im Wald. Danach gabs gratis Sonnenschein und es wurde mit einem Schlag sehr warm. Wir liefen durch viele verlassene Dörfer. Es tat uns in der Seele leid, ehemals so schöne Häuser so verrotten zu sehen. Auch die Bäume wurden nicht abgeerntet, selbst wenn noch jemand dort lebte. Dafür gibt es in diesen Gehöften, wo es sowieso nichts zu holen gab, meist freilaufende Hunde. Einmal mussten wir uns gleich vier auf einmal vom Halse halten. Zwei große Biere vor der Bar in Alvorge füllten unseren Akkustand wieder auf. Der Wirt bot und auch an, dort zu bleiben, aber wir wollten noch ein Stück weiter. Wir machten fast eine Stunde Pause, chatteten mit Jähnels und liefen dann los. Dann sahen wir, das es ein sehr nettes Kirchengelände mit Herberge war. Vielleicht das nächste Mal. Wir legten einen Endspurt von 7km auf der Straße hin, anstatt auf Umwegen über die Hügel und kamen 27 Ihr in Rabacal an. Hier gab es eine moderne Herberge Bonito. Wir bekamen zwei Betten unten. Und dann genehmigten wir uns ein Bad im Pool, was Mario anfangs etwas zu kalt war, uns aber schön abkühlte. Beim Stadtrundgang gab es nichts zu sehen. Ein Schild mit Restaurante stand zwar dran, aber das Begängnis gab esl nur bei unserer Wirtin. Und so beschlossen wir aus den Spaghetti, die noch in der Küche rumlagen, etwas für uns zu kochen. Einen halben Liter Wein im Krug, einen Käse aus dem Dorf und Ketchup haben wir gekauft (4€) und Doppeleier von der Wirtin geschenkt bekommen. So haben wir ein fürstliches Mal mit gebratenen Spiegeleier gegessen, dazu Wein getrunken und uns mit Milla geschrieben. Das Tagebuch steht bei so viel Umtriebigkeit immer etwas hintenan. In der Herberge schliefen heute außerdem zwei laute Spanier, ein Japaner und ein Mädchen aus Südkorea. Sie waren dann doch irgendwo essen und viel Sangria trinken. Aber wo?

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