Die Nacht habe ich nicht so gut geschlafen. Kein Fenster offen und es war so warm. Früh war alles ziemlich gemütlich, Frühstück war im Preis inbegriffen. Danach schlossen wir unsere Rucksäcke in die Schließfächer und gingen hoch zum Kloster des Templerordens. Es war noch früh und so waren wir anfangs die Einzigen. Es ist eine sehr schöne Burg hoch über der Stadt und man hat einen tollen Rundumblick. Der Eintritt in das Kloster kam 6€, aber die waren voll berechtigt. Es gab mindestens sieben Klosterhöfe, viel geschmückt mit blauen Azulejos. Im Größten stand ein riesiger Springbrunnen. Die Kirche war besonders wertvoll. Im Innern war sie mit goldenen Bemalungen, Bildhauereien und Fresken geschmückt. Es war eine Pracht. Zum Kloster hin führte ein Aquädukt. In diesem Gemäuer konnte man sich echt verlaufen. Sehenswert waren auch die Unterkünfte der Mönche, drei riesige Gänge mit mehr als 80 Zellen. Das gleiche befand sich eine Etage darunter für die Novizen. Gegen 12Uhr waren wir wieder im Hostel. Milla wusch ihre Wäsche. Ich dachte schon, sie bleibt doch in Tomar, aber sie fuhr dann noch Alvaizaire. Sie war traurig, dass wir ins trennen mussten, aber nach Fatima wollte sie auch nicht. Wir fuhren 12.45 Uhr mit dem Bus nach Fatima (3,90€ pP). Dort angekommen, liefen wir zum Heiligtum, gingen zur Touristeninformation und danach in die große runde Basilika da SS.ma Trindade. Beeindruckt waren wir von dem wunderschönen Mosaikbild aus goldfarbenen Steinchen. In der Jesuskapelle erlebten wir eine Messe, wo Jacqui vom schönen Gesang fast in den Schlummer gefallen wäre. Nach der Messe liefen wir an den auf Knien rutschenden Pilgern vorbei bis zum Glaspavillon. Ein Mädchen erklärte uns auf schönstem Deutsch, wo wir die Pilgerherberge finden. Auf dem Weg dahin, gingen wir an die ältere Basilika unserer lieben Frau des Rosenkranzes von Fatima. Im Inneren befinden sich die Gräber der drei Hirtenkinder Jacinta, Francisca und Lucia, welche die Erscheinung der Engel und der heiligen Jungfrau sahen. Seit dem der Papst sie seliggesprochen hat, wurde Fatima zum Wallfahrtsort. Und kräftig ausgebaut, damit man daran gut verdient. Aber trotzdem ist der ganze Platz mit seinen Bauten ganz schön beeindruckend. Nach dem Bezug der Pilgerherberge gingen wir zur 18 Uhr Messe. Manche Leute sind unmöglich, rennen nach vorn, knipsen und quatschen und das im Gottesdienst. Danach mussten wir uns erst mal für die Lichterprozession stärken. Wir aßen im Apollo überbackene Meeresfrüchte und Schweinefleisch mit Pommes und Reis. Zum Abschluss gab es noch Eis, Sorte Whisky und Oreo. Dann war die Zeit schon ran. Tausende warteten vor der Glaskapelle auf den Gottesdienst mit den Rosenkranzgebeten. Die Gesänge waren nicht von dieser Welt. Dann setzte sich der gesamte Tross in Bewegung und alle gingen einmal um den riesigen Platz mit Kerzen hinterher. Vornweg wurde ein großes leuchtendes Kreuz getragen und danach schritten die Mönche und trugen die Jungfrau Maria. Zwei Mann waren vor lauter Heiligkeit in Ohnmacht geflogen, oder taten zumindest so. Jedenfalls lagen sie der Quere auf dem Platz. Als wir in die Herberge kamen, versuchte Jacqui ganz leise zu machen, weil sie dachte, die zwei Frauen schlafen schon. Nach 5 Minuten merkte sie, dass sie noch gar nicht da waren. Da konnte sie doch das Licht anmachen und sich erstmal richtig betun. Dann brachten die Mitpilgerinen die Tür nicht auf. Nachdem Sie es ihnen gezeigt hatte, stellten sie sich vor. Sie waren aus Italien, mit ihrem Männern unterwegs und heute 57 Kilometer gefahren. Sie schnatterten noch eine Weile, aber Dank Ohropax war nichts mehr zu hören.
Sonntag, 9. Juli 2017
7.Juli 2017
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