Sonntag, 15. Juli 2018

Samstag, 14.07.2018, Hacourt Wiese

Nach dem Frühstück (2 Teile Baguette, Butter, Marmelade und ein Kuchenteilchen) ging's los. Wir wanderten nach Neufchateau. Dabei gingen wir nicht über Solousse-sur-Saint-Elophe, was noch einmal 4 Kilometer mehr gewesen wären, sondern gleich die Straße entlang, so dass wir schon gegen halb Zehn in der City waren. Heute früh fiel uns ein, dass ja heute Nationalfeiertag ist und wir hatten schon Angst, dass man nichts kaufen könnte, obwohl Samstag war. Die Angst war unbegründet, denn wir konnten gleich beim ersten Bäcker Baguettes kaufen. Wir mussten uns bevorraten, denn noch hatten wir keine Unterkunft und morgen war Sonntag. Dann suchten wir die Touristinformation. An der Stelle, wo sie laut Buch sein sollte, war ein großes Baugrubenloch. Im danebenliegenden Hotel Eden erklärte man uns, wo sie ist. Und dort steht sie unseres Erachtens nach schon seit Jahren. Wahrscheinlich hat Ingrid nicht richtig recherchiert. Uns sind schon mehrere Unstimmigkeiten aufgefallen, aber die war wirklich beachtlich. Im Rathaus war ein wunderschön verzierter Treppenaufgang und Türstürze zu besichtigen. Und dieses ganze Haus ist nicht mal eben umgesetzt wurden. Wegen der Hitze und Länge der Strecken wollten wir vielleicht ein Stück mit dem Zug oder dem Bus fahren. Aber sowas gibt es hier nicht. Mir wurde ganz schwindlig, wenn ich daran dachte, eine 10km lange Straße ohne eine Kurve und einen Baum bis nach Pompierre zu laufen. Doch vorher besichtigten wir noch die beiden Kirchen von außen und deckten uns im Match mit Essen und Getränken für das Wochenende ein. Dann liefen wir aus der Stadt raus und ich versuchte, den Daumen hochzuhalten. Mario meinte, gelesen zu haben, dass Franzosen keine Tramper mitnehmen. Aber schon das vierte Auto hielt an. Es war schon beengt, hinten im Kofferraum war ein Hund, aber das junge Paar aus Nancy, welches zur Geburtstagsfeier von Freunden fuhr, war so nett, uns bis nach Pompierre mitzunehmen. 10Kilometer in der Hitze gespart. Wir bedankten uns überschwänglich, machten noch ein Foto und dann fuhren sie davon. Unser Weg führte von der großen Straße weg, über das Dorf Sartes und eine Steinbrücke liefen wir über Sommerecourt und Vaudrecourt nach Nijon. Dort stand die Tür der Mairie offen und da wir noch keinen Stempel für heute hatten, wollten wir nachfragen. Es war eine Feier im Gange. Eine Frau holte einen Verantwortlichen und der nahm unsere Ausweise, um sie zu stempeln. In der Zwischenzeit hatte sich herumgesprochen, dass wir da sind und so lud uns der Bürgermeister zu einem Glas Bier ein. Dann holte er uns eine Frau, die etwas deutsch konnte. Sie war aus dem Elsass, aber ihr Freund lebte hier und so war sie im Sommer hier. Wir unterhielten uns sehr nett und Patrick, der Bürgermeister ging mit uns zum Buffet und brachte noch Wein. So verbrachten wir eine Stunde mit Essen, Trinken und guten Gesprächen. Denise meinte, der Bürgermeister lädt alle am 14.7. zum Mittagessen ein und abends feiert man gemeinsam in Graffigny mit einem Feuerwerk. Wir tauschten noch die Adressen aus und versprachen zu schreiben. Dann machten wir uns wieder auf den Weg. In Graffigny wurde schon für abends aufgebaut und wir waren so schläfrig, dass wir uns erstmal in den Schatten einer alten Weide legten. Die Tonprobe weckte uns auf. Wir wanderten auf aufgeweichten Teerstraßen bis nach Malaincourt, füllten dort unsere Flaschen und inneren Tanks auf dem Friedhof  auf und beschlossen, nicht mehr allzu weit zu gehen. Hinterm alten Bahnhof in Hacourt suchten wir uns auf eine Wiese ein abgelegenes Eckchen und bauten dort unser Zelt an der Maas auf. Hier ist sie kleiner als die Röder und mit Seerosen gewachsen. Dann aßen wir unsere beiden Käse – Schinken – Baguettes. Gerade als wir ins Zelt gekrabbelt waren, begann es zu wittern und zu regnen. Hoffentlich hört es bald auf, damit wir nicht wegschwimmen.

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