Samstag, 14. Juli 2018

Freitag, 13.07.2018, Domremy la Pucelle

Wir gingen sehr zeitig los (7Uhr), weil der Himmel da schon sein vollstes Blau zeigte und ahnen ließ, dass es ein heißer Tag werden würde. Zuerst mussten wir über die Maas nach Chalaines zurück und liefen nun wieder der Muschel nach. Eine ältere Frau sprach uns an und erzählte uns, dass sie mit einem Deutschen aus Karlsruhe verheiratet, der vor 14 Jahren verstorben war. Nun wollte sie ihr Haus verkaufen und wieder in die Heimat nach Epinal ziehen. Sie freute sich, dass sie gestern mit ihrem Sohn (3Kinder) eine Wohnung gefunden hatte. Wir machten noch ein Bild mit ihr und sie wies uns den Weg. Als wir nach 200 Metern beim Brötchen essen  merkten, dass es nicht er Muschelweg war, hieß es noch mal umkehren. Und siehe da, das Zeichen hing versteckt und zeigte tatsächlich nach dem linken Weg. Also gingen wir nach der Muschel und merkten bald, dass der andere, welche an der Maas entlang ging, doch der schönere gewesen wäre. Zumal sie sich im nächsten Ort trafen. Aber so liefen wir auf der Straße und es war kein Baum und kein Strauch da, welcher uns vor der Hitze schützte. In Champogny machten wir unsere erste Rast unter einer großen Linde. In diesem Örtchen fanden wir seit langem mehrere Sitzecken und dazu einen kleinen Badestrand an der Maas. Wir überquerten sie auf einer grünen Brücke, kamen an einer Kommune vorbei und sahen zu, wie ein Kriegerdenkmal gereinigt wurde. Dann wanderten wir meist durch Felder und an Waldrändern entlang, freuten uns an den Hunderten emsigen Schmetterlingen  und an jeder kleinen Abwechslung. Nach einer Pause hätten wir fast die Abzweigung unseres Weges verpasst. Mario machte einen leinen Abstecher zur Chapelle de Bermont, wo Jeanne jeden Samstag hingepilgert ist, wenn ihre Eltern auf den Feld waren. So kamen wir nach Greux, wo eine Statue auf einem Hügel stand und wir in einer Bar erstmal ein Eis aßen. Doch nach einem Kilometer, in Domremy-la -Pucelle wurde es richtig interessant. Zuerst besuchten wir die Taufkirche der heiligen Jungfrau St. Remy. Natürlich wird alles vermarktet und so das Geburtshaus eingezäunt und auf dem Gelände war ein großes Museum aufgebaut wurden, 4€ Eintritt für beides ging schon. Das Geburtshaus verfügte über vier Zimmer für die ganze Familie. Im Museum schauten wir uns einen Film an mit deutschen Untertitel. Es zeigte noch einmal das Leben dieser Frau auf. Oben im Museum war die Zeit nachgestellt, in der Jeanne d'Arc gelebt hatte. Doch bald liefen wir weiter, denn wir mussten noch nach Coussey, unserem heutigen Etappenort. Es ging bergauf zur Basilika du Bois Chenu, welche zu Ehren Jeanne d'Arcs gebaut wurde. Kurz vorher wollten wir an dem Picknickplatz essen. Von weitem sah ich eine komische Gestalt auf uns zukommen. Man konnte nicht richtig erkennen, ob Männlein oder Weiblein. Ein paar Minuten zuvor war ein LKW mit der Reklame Stricherhygiene hochgefahren. Nun kam uns dieses Wesen entgegen, kurzes knappes schwarzes Höschen und ein enges rotes Muskelshirt. Auf unserer Höhe begann ein Schaulaufen, er stemmte extra seine Hände in die Hüften, grüßte uns und wackelte mit Hüftschwung vorbei. Wir mussten uns sehr das Losprusten verkneifen. Danach besichtigten wir die Basilika, unten war die Unterkirche, aber wenn man die Prunktreppe nach oben schritt, konnte man eine richtige große Kirche mit vielen Gemälden und Mosaiken bewundern. Im Kirchenschiff konnte man für 1€ Interessantes zu den Jeanne d'Arc Bildern hören. Leider klappte as im Querschiff nicht und so war der 1€ nutzlos, aber eine gute Spende. Auf dem Vorplatz war alles fit für die abendliche Vorstellung des Jeanne d'Arc Epos vorbereitet. Wenn wir das gewusst hätte, hätten wir in Domremy bleiben können und es uns ansehen können. Aber so mussten wir noch die letzten 4 Kilometer in Angriff nehmen. Im Hotel La Ducasse bekamen wir ein sehr schönes Zimmer mit Balkon zur Straße. Die Dusche war nach dem langen Marsch sehr wohltuend. Nach einem Bier in der Bar und einem kleinen Rundgang gingen wir zu Bett.

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