Samstag, 28. Juli 2018

Freitag, 27.07.2018 und Samstag, 28.07.2018 Taize Pausentage

Da es sowieso erst nach dem Morgengebet etwas zu Essen gab, konnten wir bis dreiviertel acht schlafen. Dann besuchten wir die Kirche, wo das Abendmahl gefeiert wurde. Nun konnten wir unser erstes Frühstück in Taize einnehmen. Es gab ein Tablett, darauf ein kleines Brötchen, einen Löffel zum Schneiden und Schmieren des Brötchens, ein Stückchen Butter und zur Auswahl eine Marmelade oder zwei Schokoriegel. Dazu konnte man in seine Schüssel Kaffee- oder Teepulver einrühren oder aber sich einen Kakao aus Milch- und Kakaopulver und Zucker zusammenrühren, was ganz gut schmeckte. Es war bereits um diese Zeit wieder bullig warm. Nach dem Essen blieben wir gleich im Zelt sitzen, denn um 10Uhr sollte eine Bibeleinführung zum Psalm 103 stattfinden. Um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, sollte bis zum Nachmittag geschwiegen werden. Außerdem sollte ein Detail bei einem Bild herausgefunden werden, das Maria Magdalena bei der Verkündigung zeigt. Mario sah sofort, dass sie im Gegensatz zu den anderen Schuhe trug.
12.20Uhr war dann das Mittagsgebet und anschließend kam man zum schweigenden Mittagessen zusammen. Diesmal beeilte sich Mario und konnte etwas nachholen, bevor alles weggeräumt wurde. Linsen und Gouda?
Wir mussten uns von den ganzen Eindrücken erholen und machten eine Stunde Mittagsschlaf. Danach wuschen wir meine Wäsche und gingen in den Garten der Stille. Der ganze Hang runter zur Straße ist Wald bzw. Wiese und mit Wegen durchsetzt. Überall saßen oder lagen junge Leute oder Gruppen und ruhten sich bei der Hitze aus. Ganz unten befand sich die Quelle St. Etienne  und ein Teich mit Brücke. Ein Storch ließ sich gar nicht stören und freiwillig fotografieren. Eine kleine Kapelle konnte zur Andacht genutzt und ein Evangeliumsweg konnte abgeschritten werden. Es war ein idyllisches Plätzchen. Aber dann wollten wir den 17Uhr Tee mitnehmen. Dazu musste man sich beim Zelt der Jugendlichen anstellen. Es gab wirklich leckeren Tee mit einem Brownie. Die Zeit verging wie im Flug und wir eilten zum  Thementreffen im Raum 15, das halb Sechs begann. Das Treffen wurde auf Französisch und Englisch abgehalten. Der Bruder fragte, ob jemand eine deutsche Übersetzung braucht und da wir nickten, meldete sich ein Junge freiwillig. Moritz war 18 Jahre und aus NRW. Er fährt jedes Jahr Ostern mit der Kirchgemeinde nach Taize. Dieses Jahr war er allein hier wegen eines Auslandsaufenthaltes,  bezahlt 8€ pro Tag und ist mit eigenem Zelt hier. Er übersetzte uns sehr gut den Vortrag „Wie kann man Menschen in Schwierigkeiten begleiten?. Dieser war wirklich interessant. Nachher redeten wir noch etwas mit Moritz, aber dann war schon Abendbrot. Mario wusste mittlerweile, dass sich schnell sein lohnt und holte nach. Die abendliche Messe wurde so gestaltet, dass die Leute im Anschluss Jesus am Taizekreuz, das in der Mitte am Boden lag, anbeten konnten. Mario wollte auch, ich ging in der Zwischenzeit schon mal zum Abendverkauf. Es dauerte ewig lange. Ich hatte zwei Panache und ein Bier und ein 7-up geholt und wartete an einem Tisch auf ihn. Dann kamen 6 Russinnen an den Tisch, aber Mario kam nicht. Über eine Stunde dauerte es, ehe er am Kreuz war. Ich war leicht angesäuert. Mein Zeug hatte ich getrunken  und als ich dann Richtung Kirche ging, sah ich gerade Mario vom Kreuz kommen. So war der Tag vergangen. Man kann aber auch nicht sagen, dass einem langweilig war.

Auch heute zum Samstag wurde natürlich zuerst das Morgengebet entrichtet. Da es für mich zuviel wurde, ließ ich es für mich ausfallen. Statt dessen rief ich mal Basti an und wusch meine Wäsche. Danach gab es wieder unser  kärgliches Frühstück, diesmal mit zwei Schokoriegeln. Es schmeckte am Ende wie ein Schokocroissant. Danach blieben wir gleich sitzen, um die Bibeleinführung zur Geschichte von Maria Magdalena als erste Zeugin der Wiederauferstehung von Jesus zu hören. Dabei redeten wir mit zwei älteren Frauen, die mit ihrem Chor hier waren.
Nach dem Mittagsgebet gab es zum Essen Kartoffelmus mit einem Fischstäbchen, aber Mario konnte beim Nachholen für jeden noch eins ergattern.  Außerdem ist hier alles salzlos gekocht. Danach gönnten wir uns am Stand ein Eis und haben uns eine halbe Stunde ausgeruht. Viel Zeit blieb nicht, denn 15.15Uhr kam ein Film über Frere Roger, dem Gründer der Comunaute mit deutschen Untertitel, der schon sehr interessant war. Danach haben wir vorm Eingang Esther Zeiher getroffen, die den ökumenischen Pilgerweg initiert hatte und haben lange mit ihr geredet. Damit wir alles mal gesehen haben gingen wir ins Dorf zur Kirche. Dort sind alles Brüder beerdigt, auch Frere Roger, der einem Attentat zum Opfer fiel hat dort ein einfaches Holzkreuz. Eigentlich wollten wir erst zu dem deutschen Gottesdienst gehen, aber in der Kirche war so schlechte feuchte Luft, dass uns ganz komisch wurde. Wir drehten weiter unsere Runde und fanden ins Taniki Wanuka? Das war ein kleines Kunsthaus, in dem die Jugendlichen kreativ werden konnten und auf der Wiese spielten zwei Jugendliche ein Konzert. Sie waren aus Russland und Kanada und spielten immer abwechselnd. Durch das Gespräch mit Esther hatten wir den 5Uhr-Tee verpasst. Aber auf der Wiese gab es noch Tee und Kekse. Dann hieß es schon wieder Abendbrot fassen und hinterher begann die Abendmesse mit dem Osterlicht. Sie war sehr beeindruckend, Lichter wurden angezündet und weitergegeben und es wurde lange gesungen. Trotzdem haben wir uns noch schnell noch angestellt und 2 Panache, ein Bier und eine 7Up getrunken. Geduscht gingen wir ins Bett. Man hat ständig zu tun, hoch und runter zu den verschiedenen Stationen zu laufen und ist abends recht geschafft. Auf alle Fälle wird es nicht langweilig.

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