Nach unserem gestrigen Pausentag in Nancy, führte die heutige Etappe uns durch die bewaldeten Hänge der Mosel von Liverdun in das kleine Städtchen Toul. Dort angekommen brachten wir als erstes unser Gepäck zur Aufbewahrung ins ABC-Hotel. Der Zimmer-Check in konnte erst frühestens nach 18Uhr erfolgen. Nach einem Bummel über Wochenmarkt besuchten wir den größten Kreuzgang Frankreichs der Kathedrale St.Etienne. In der Kirche bekamen wir einen Pilgerstempel. Wir betrachteten ausgiebig die verschiedenen Fenster, Altäre und die Kunstaustellung. Danach holten wir in der gleich nebenan liegenden Touristeninfo einen Stadtplan, der uns zwei Rundgänge anbot. Wir machten zuerst den durch die Altstadt von Toul und sahen auf dem Streifzug durch die Stadt verschiedene alte Gebäude. Unser Hunger verstärkte sich vor einer Bäckerei und so zogen wir die Notbremse, bestellten ein Quiche Lorraine und eine Quiche Fromages. Die Verkäuferin machte sie uns warm und wir aßen sie am Brunnenplatz. Weil es so gut schmeckte und Mario noch Appetit auf etwas Süßes hatte, ging ich noch mal zurück und kaufte ein Puddingtörtchen und eine Tarte mit Birnen. Lecker! Dann besuchten wir die Stiftskirche Saint Gengoult, die auch einen sehr schönen kleinen Kreuzgang hatte. Diese wurde damals von den Bürgern der Stadt finanziert, was sehr ungewöhnlich war. Als dann eine Beerdigung stattfand, trollten wir uns und umrundeten die Kirche noch einmal. Dabei fanden wir eine französische Bücherzelle, der etwas anderen Art. Sie sah aus, wie ein schiefes Hexenhäuschen. Der Rundgang endete wieder an der Kathedrale und nun suchten wir den Einstieg in den Festungsrundgang, was gar nicht so leicht war. Deshalb stiegen wir erst mal direkt auf die Festungsanlage, was eigentlich nicht gestattet war. Aber wir erfreuten uns an dem Anblick, den wir von dort auf die Kathedrale hatten, zumal auch noch die Sonne hervorlugte. Als wir den „Ausgang des Wassers aus der Stadt" fanden, lief Mario zurück zum Porte Moselle, während ich auf einer Bank wartete und Karten schrieb. Dann umrundeten wir gemeinsam die Altstadt mit ihren Befestigungsanlagen. Am Porte de Metz, einem abgebranntem und gesperrten Tor ging es vorbei zur Cannoniere, einer Schießscharte, die über dem Rhein-Marne-Kanal errichtet wurde. Kurz zuvor befand sich auch eine Schleuse. Wir liefen weiter und kamen an die nächste Schleuse. Wir beobachteten die Schleusung der Blue Belle von der Brücke aus. Beachtenswert sind hier die üppige Bepflanzung der Stadtgartenanlagen, Rondells und Blumenkästen der Brücken. Alles bunt, aber toll zusammengestellt und gepflegt. Am Monument aux Mortes vorbei und durch einen Park gelangten wir wieder zur Rue de Jeanne d'Arc und von dort zum Hotel. Die Zeit war rum, wir checkten ein, aßen unsere letzten Vorräte zum Abendbrot und belasen uns für die nächsten Tage. Ein bisschen Ruhe vor dem Lichterspektakel in Toul am Hotel de Ville. Wir durften natürlich das dritte Lichterevent nicht verpassen und so sicherten wir uns einen tollen Platz. Aber in Toul sind wahrscheinlich eh nicht so viele Touristen und so war alles ziemlich übersichtlich. Die Show fand im Garten hinter dem Rathaus statt und dieses wurde angestrahlt. Ein paar Episoden aus der Stadtgeschichte wurden erzählt und ein Film abgespielt. Manche Bilder kamen etwas unscharf, hatten wir den Eindruck, aber im großen und Ganzen war es wieder ein tolles Betthupferl.
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