Wir verbrachten unsere Nacht in der Fingerhutakademie der gräflichen Herrschaft von Hatzfeld-Dönhoff. Ein ganzes Haus stand uns zur Verfügung. Ein schönes Schlafzimmer, eine Küche mit Verpflegung und ein Badezimmer mit Wanne, welche wir ausgiebig nutzten. Ich konnte die Nacht nicht allzu gut schlafen, deshalb hörte ich auch schon 6 Uhr den ersten Hahnenschrei. Um 7 Uhr begann es zu regnen. Das hatte uns gerade noch gefehlt. Nach dem Ende des morgendlichen Starkregens machten wir uns um 8 Uhr auf dem Weg. Gleich hinter dem Hotel ging es den angeblich letzten steilen Anstieg hinauf durch den Ruhewald zum Forsthaus Mohrenbach. Durch den Regen war der Boden ziemlich aufgeweicht und rutschig. Danach liefen wir endlos auf dem Höhenweg auf asphaltierten Waldstraßen. Von Erdingen aus, ging es weiter in Richtung Dresslingen, wo ich kurz davor leichte Orientierungsschwierigkeiten hatte und wir uns leicht in die Wolle kriegten. Mario hatte wie immer recht. Nicht lange danach waren wir am ersten Etappenteilziel angelangt: Denklingen. Hinter dem Torhaus gab es einen schönen Platz, der zum Picknicken einludt. Da gerade Mittagszeit war, nutzen wir die Pause im Burghof zum Stärken. Mario ist zu den beiden Kirchen und bekam in der Evangelischen Kirche den begehrten Stempel. Der zweite größere Teil der Strecke wurde nun in Angriff genommen, obwohl uns schon alles weh tat. Und es zog sich..... Den Berg ging es hoch nach Eiershagen, ein Dorf, das schon mehrmals beim Wettbewerb "Schönstes Dorf" gewonnen hatte. Auf der Höhe wanderten wir auf kleinen Straßen über Rölefeld, Auf der Hardt nach Ober- und Niederbierenbach. Wir schwatzten kurz mit einem alten Paar und marschierten dann über Wiesen, Felder und Wälder auf Drabenderhöhe zu. Wir waren heute auf mehreren Paralellwegen unterwegs, die putzige Namen trugen, z.B. Straße der Arbeit, Bierweg, Alter Brüderweg. In Drabenderhöhe mussten wir erst an einer lauten Ausfallstraße entlanglaufen, bis wir in der Ortsmitte an der Kreuzung unser kleines himmlisches Hotel fanden. Art farm war voll ausgerüstet für die EM, alles in Schwarz-Rot -Gold gehalten. 59€ die Nacht ohne Frühstück. Wir duschten erstmal den ganzen Dreck runter und machten uns dann auf zur Kirche, welche sich gleich gegenüber befand. Da sie zu war und der Küster seine Telefonnummer hinterlassen hatte, fragten wir an, ob er vielleicht einen Stempel für uns hätte. Hatte er und er kam gleich rüber. Hilmar Kranenberg, der Küster, schloss uns die Tür auf und erzählte einiges über seine Kirche und die Gemeinde. So quatschten wir eine Stunde und erfuhren so manches über die Siebenbürger und das Leben in Drabenderhöhe. Danach kauften wir im Lidl und Netto das heutige Abendbrot und das morgigen Frühstück. Basti rief an und wir bereiteten uns auf den nächsten Tag vor. Jacqui nahm noch eine Heuschnupfentablette, denn so eine Wanderung durch blühende Wiesen und dazu blütenreiche, duftende Linden lies sie ganz schön schniefen. Gute Nacht!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen