Zum Frühstück schien noch die Sonne, obwohl dicke graue Wolken am Himmel hingen. Wir liefen auf steilen Straßen aus Blankenheim hinaus und genossen die schönen Ausblicke auf die Stadt, die Burg und auf unser Übernachtungsquartier. An der Ortsgrenze fing es plötzlich so an zu regnen, dass wir unsere Regencapes auspacken mussten. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, trotteten wir dem Wald entgegen und hofften, dass es dort vielleicht nicht so stark regnen würde. Dabei verpassten wir den Nusshecker Hof und die Abzweigung dahinter. Wir kamen am Kreuz der Matthiasbruderschaft vorbei ud liefen weiter gerade aus, bis wir merkten, dass wir schon lange keine Muscheln gesehen hatten. Noch mal im Buch gelesen, es kamen keine neuen Erkenntnisse. Also zurück. Am Matthiaskreuz lasen wir noch mal und gingen dann dem Radweg nach bis zum Russenkreuz. Bloß gut, dass wir nicht ganz zurück gelaufen sind, dass wären bestimmt 3 Kilometer Umweg gewesen. Durch den Wald ging es nach Nonnenbach und weiter zum Café Maus. Hier gab es 2 Varianten. Der alte Jacobsweg ging auf der Straße entlang bis zum Eichenholzbach, der neue ging durch den Wald und war 1,5 Kilometer länger. Angesichts des Wetters entschlossen wir uns für den Kürzeren und zum Besuch des Cafés. Wir waren die Einzigen und tranken eine Russische Schokolade. Die wärmte uns richtig durch und bald wanderten wir bei nun trockenem Wetter weiter bis nach Ahrmühle und Waldorf. In der Kirche gab es den begehrten Stempel und dann wanderten wir auf den Höhen mit tollen Blicken ins Land. Was uns auffiel, waren die vielen gestifteten Bänke am Weg. Jeder Dorfverein, jede Bruderschaft spendete eine Bank. Das ist natürlich gut, denn so findet man immer eine Sitzgelegenheit. Heute wechselten wir häufig die Landesgrenzen zwischen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Auf einem Schotterweg wanderten wir zum Vierherrenstein. Dort stand ein alter Gemarkungsstein, eine Infotafel zum Jacobsweg und eine wunderschöne Schutzhütte, die Aachener Holzbaustudenten geplant und gebaut hatten. Wir machten eine ausgiebige Rast, bevor es lange Zeit über Felder und durch den Wald ging und wir keine Menschenseele trafen. Im Glaadbachtal standen Naturinfotafeln und kleine Sitzgruppen. An einer Bahnstrecke entlang gelangten wir bald an einen Bahnübergang, den wir überquerten und dann bis nach Baasem (Stempel) liefen. Nun war es nicht mehr weit nach Kronenburg. Gleich am Ortseingang stand an einer Säule, dass es den Pilgerstempel in 30 Metern Entfernung gibt. 30 Mete sind ja nicht viel. Wir liefen die Burgstraße runter und fanden die Nr.12 nicht. Also gingen wir die vielen Treppen der Wilhelm-Tell-Gasse hinauf, um wieder an der Säule zu stehen. Dann schauten wir noch einmal genau hin. Genau gegenüber der Säule stand ein Haus, besagte Adresse Burgstr. 12 und ein Pfeil zeigte auf den Carport. Dort fand ich eine bunte Kiste und darin war - der Pilgerstempel. Er war so riesig, dass er gar nicht ins Feld hineinpasste. Jeder will den anderen übertrumpfen und die Stempel werden immer größer. Nun da wir den Stempel hatten, konnten wir uns auch gleich die Burg und die historische Altstadt ansehen. Von der Burgruine hatten wir einen tollen Blick auf den Kronenburger See. In der Burganlage gab es ganz viele kleine hübsche Häuschen, Lädchen und kleine Cafés. Zwei Ferienwohnungen wären auch noch freigewesen. Aber im Internet habe ich keine Unterkünfte gefunden, außer unserer, und die lag irgendwie am Seeufer, dachte ich bei der Bestellung. Nun mussten wir vom Hauptort absteigen und unsere Pension suchen. Das war am Ende ganz leicht. Sie lag nämlich an einer Bundesstraße und wir mussten ewig klingeln und anschließend ans Fenster klopfen, ehe uns jemand öffnete. Von außen sah das Haus völlig unbewohnt aus. Ein Holländer machte auf, zeigte uns unser Zimmer und meinte, ein Laden wäre in etwa 3 Kilometer. Na schönen Dank auch. Im Buch stand Kronenburg mit Einkaufsmöglichkeit vermerkt. So ein Mist. Wir hatten noch 4 Würstchen. Also wird es wohl morgen eine Atkinsdiät zum Frühstück werden. Der Stimmungspegel sank, denn wir hatten ja auch nichts zum Abendbrot. Der Vermieter meinte, man könnte bei "Pfeffer und Salz" essen gehen. Also, nach kurzem Frischmachen wieder raus auf die Piste, obwohl mir meine Knie ganz schön weh taten. So kamen wir noch in den Genuss, die historische Brücke und die St. Brigida- Kapelle anzuschauen. Außerdem gab es in der Nähe einen verwunschenen Garten mit vielen kleinen Nischen und Extras. Zwischen Siegen und Aachen hatten sich die Häuslebauern viel Mühe mit den Vorgärten gegeben, viele Blumen und Sträucher, was sehr angenehm anzuschauen war. Ab Köln Richtung Süden fiel uns auf, dass die Vorgärten ziemlich steril aussahen und wahrscheinlich pflegeleicht sein mussten. So standen meistens zwei Buchs oder ein Säulenbaum inmitten von verschiedenfarbigen Steinen herum. So war dieser Garten heute eine richtige Labsal für die Augen.
Bis zur Staumauer spazierten wir, lugten darüber und am Ende landeten wir doch in der einzigen Kneipe am Ort. Als Ehrengäste bekamen wir den besten Platz und bestellten Bandnudeln mit Spinat und Mario ein Schnitzel mit Pommes. Das wurde ganz pomfurzionös auf vier Tellern serviert. Aber es schmeckte alles fantastisch. Der Kellnerin teilten wir unser Schicksal mit, morgen früh nur vier Würstchen zu haben. Die Gaststätte wurde erst 10 Uhr geöffnet, aber sie backte extra für uns ein Baguette auf, was uns natürlich wahnsinnig freute. Also auch hier, im Land der Steinvorgärten, gibt es ganz nette Leute und gute Köche. Im Quartier duschte ich lange und heiß, damit ich wieder warm wurde und stieg dann gleich ins Bett und schrieb.
Bis zur Staumauer spazierten wir, lugten darüber und am Ende landeten wir doch in der einzigen Kneipe am Ort. Als Ehrengäste bekamen wir den besten Platz und bestellten Bandnudeln mit Spinat und Mario ein Schnitzel mit Pommes. Das wurde ganz pomfurzionös auf vier Tellern serviert. Aber es schmeckte alles fantastisch. Der Kellnerin teilten wir unser Schicksal mit, morgen früh nur vier Würstchen zu haben. Die Gaststätte wurde erst 10 Uhr geöffnet, aber sie backte extra für uns ein Baguette auf, was uns natürlich wahnsinnig freute. Also auch hier, im Land der Steinvorgärten, gibt es ganz nette Leute und gute Köche. Im Quartier duschte ich lange und heiß, damit ich wieder warm wurde und stieg dann gleich ins Bett und schrieb.
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