Die Nacht war ziemlich schwül und gegen 2 Uhr wachte ich auf, weil es mächtig regnete. Punkt 7 wachten wir auf und machten uns reisefertig. Da wir gestern x-mal an allen Türen erfolglos geklingelt hatten, zogen wir, wie auf dem Schild geschrieben, die Bettwäsche ab und gingen dann runter, in der Hoffnung, etwas zu Essen zu bekommen. Aber es war alles ruhig, nichts zu sehen. Dafür sollten wir 30€ pro Person bezahlen? Wir steckten die Hälfte in den Briefkasten und schrieben einen Zettel dazu. Dann gingen wir auf die Piste. Durch den Nachtregen hatte sich die Temperatur abgekühlt, das war sehr angenehm zum Laufen. Auf einem Höhenweg liefen wir über die Felder und hätten sicher eine Superaussicht gehabt, wenn nicht die Nebelschwaden aus dem Tal hochgestiegen wären. Aber es war trotzdem fantastisch. Die Hasen hoppelten übers Feld, eine Rehfamilie schreckt auf und die Bremsen fielen über uns her, denn sie brauchten frisches Blut. Mario wedelte ständig mit dem Wanderstock, um sich die Tierchen vom Leib zu halten. Plötzlich geschah es. Der Stock brach in der Mitte entzwei. Durch das Wedeln wurde so eine Kraft frei, dass der gute Karbonstab kaputt ging. Nun musste erst mal gefrühstückt werden. Bloß gut, dass noch zwei Semmeln und eine Fischbüchse im Rucksack steckten. Auch ich konnte einen Beitrag leisten. Schon seit mindestens 3 Jahren schleppte ich ein Tütchen beef jerky (Geflügeltrockenfleisch) mit mir rum und nun war der große Moment gekommen, auf den Ärger hin, einen auszugeben.
Kurz danach kam eine Schutzhütte in Sicht, da hätten wir trockener gesessen. Um das nächste Dorf machten wir einen Bogen und schritten mutig ins naheliegende Wäldchen. Ein Sinfoniekonzert der Vogelstimmen empfing uns, es war herrlich. Sie zwitscherten so laut und fröhlich, dass es eine Lust war, zuzuhören.
Wir kamen aus dem Wad und zwei Hunde bellten uns so böse an, dass wir vor Schreck den falschen Weg einschlugen. Erst kurze Zeit später merkten wir, dass wir doch in die andere Richtung mussten. Also trotteten wir dem Mann langsam hinterher, um die Hunde nicht noch mehr zu reizen. Dann mussten wir eine Bundesstraße überqueren und konnten dort ein Ehrenmal des 94. Infanterieregiment der Amerikaner anschauen. Gegenüber gab es ein schönes Gladiolenfeld zum Selbstpflücken. Bald danach kamen wir in Borg an. Die Kirche war leider zu, hatte aber eine sehr schöne bemalte Außengalerie. Einen Mann baten wir um die Auffüllung unserer Flaschen mit Wasser und er verriet uns noch, wo sich der kleine Lebensmittelladen versteckte. Nie hätten wir diesen nach der Beschreibung im Buch gefunden, da er in der Parallelstraße lag. Ich ging schon mal hin, Mario wartete auf das Wasser. Im Laden selbst gab es sogar einen Kaffeeautomaten. Also bestellte ich mir gleich mal einen Latte Macchiato und für Mario fanden wir ein gekühltes Köstritzer. Zwei Sitzgruppen standen auch für einen Schwatz darin und so machten wir eine kleine Pause. Dabei hörten wir den neuesten Klatsch von einem Unfall, bei dem ein Kumpel von der kleinen netten Verkäuferin gestern einen Mann tot gefahren hatte. Er war ihm einfach ins Auto gelaufen. Außerdem wollten zwei Franzosen etwas bestellen und dann kamen wir mit den Leuten noch ins Gespräch über dem Jacobsweg. Als wir draußen schon zum Abmarsch bereit waren, kam ein Mann auf uns zu und fragte, ob wir aus Sachsen wären. Wie sich herausstellte, war er aus Geising und arbeitete hier als Gemeindeforstarbeiter. Wir sollten schön die Heimat grüßen. Am liebsten hätte er uns nach Perl gefahren.
An einem Erdbeerfeld, an dem wir die letzten süßen Früchte vernaschten, liefen wir wieder in Richtung Mosel und Wein. Wir machten an den ersten Weinhängen eine Pause und ließen die schöne Gegend auf uns wirken. Nun kamen wirklich die letzten Meter unseres diesjährigen Jakobsweges auf uns zu. Doch die erwiesen sich noch einmal als richtig traumhaft. In Perl Sehndorf passierten wir einige Straußenwirtschaften und wir wurden ein bisschen an Radebeul erinnert. Am Straßenrand stand ein großer überdachter Waschplatz, der uns an Frankreich erinnerte. Und die Hitze und die letzten Meter eines solch langen Weges, der Einmarsch ans Ziel erinnerte uns an Spanien und Santiago.
Gleich zu Beginn der Ortsmitte gingen wir zur Touristeninfo. Wir bekamen zu unserem Pilgerstempel ein Foto vom Jakobus geschenkt, welcher das Portal der hiesigen Kirche ziert und viele nette Hinweise.
Dann suchten wir unser Quartier und fanden es auch gleich ziemlich im alten Ortskern. Die Oma konnte nicht mehr auf die Füße fort und erzählte gleich alles mögliche. Schnell brachten wir unsere Sachen in die Ferienwohnung und machten uns noch mal auf die Socken. Ich zog nur die Sandalen an.
Wir liefen die Bahnhofstraße dem Berg runter nach Schengen. Wir überquerten die Mosel und machten Erinnerungsfotos. Am Fluss lag auf einem Ponton die Touristeninfo und der Junge gab uns einen Prospekt für einen Schengen- Rundgang, den wir auch absolvierten. Dieser führte uns an die verschiedenen Denkmäler für die europäische Einheit (Schengener Abkommen), durch die Weinberge und am Markusturm vorbei, zur Pfarrkirche und zum Schloss. Am Weingut Lucien Gloden beobachteten wir, wie mit einer mobilen Anlage auf der Straße der Wein in die Flaschen gefüllt wurde. Auch das moderne Weingutshaus von Henri Ruppert mitten im Weingut beeindruckte uns sehr. Alles erinnerte ein bisschen ans Radebeuler Weinanbaugebiet, auch die Treppen, die wir hoch und runter stiegen. Aus einer Stunde wurden fast drei, doch die Wolken verdichteten sich immer mehr und wurden dunkler und dunkler. Langsam mussten wir uns auf den Heimweg machen. Im Rewe kauften wir noch eine Kleinigkeit, doch als wir rauskamen, gab es ein Gewitter und einen Wolkenbruch, so dass wir erst einmal abwarten mussten. Als es nicht mehr als zu toll wütete, liefen wir schnell los, wurden aber trotzdem ganz schön nass. Ich duschte mich sofort. Siehe da, ich hatte eine Blase an der Ferse. Mario musste unbedingt bei Gewitter nochmal zum Aldi laufen und noch etwas einkaufen. Nach dem Abendbrot, es gab auch Shopping Queen Sekt, liefen wir noch mal ums Karee, um die Bushaltestelle herauszufinden, an der wir morgen früh stehen müssen, um nach Luxemburgs fahren zu können. Müsste gleich vorm Haus sein. Lassen wir uns überraschen, ob alles klappt.
Kurz danach kam eine Schutzhütte in Sicht, da hätten wir trockener gesessen. Um das nächste Dorf machten wir einen Bogen und schritten mutig ins naheliegende Wäldchen. Ein Sinfoniekonzert der Vogelstimmen empfing uns, es war herrlich. Sie zwitscherten so laut und fröhlich, dass es eine Lust war, zuzuhören.
Wir kamen aus dem Wad und zwei Hunde bellten uns so böse an, dass wir vor Schreck den falschen Weg einschlugen. Erst kurze Zeit später merkten wir, dass wir doch in die andere Richtung mussten. Also trotteten wir dem Mann langsam hinterher, um die Hunde nicht noch mehr zu reizen. Dann mussten wir eine Bundesstraße überqueren und konnten dort ein Ehrenmal des 94. Infanterieregiment der Amerikaner anschauen. Gegenüber gab es ein schönes Gladiolenfeld zum Selbstpflücken. Bald danach kamen wir in Borg an. Die Kirche war leider zu, hatte aber eine sehr schöne bemalte Außengalerie. Einen Mann baten wir um die Auffüllung unserer Flaschen mit Wasser und er verriet uns noch, wo sich der kleine Lebensmittelladen versteckte. Nie hätten wir diesen nach der Beschreibung im Buch gefunden, da er in der Parallelstraße lag. Ich ging schon mal hin, Mario wartete auf das Wasser. Im Laden selbst gab es sogar einen Kaffeeautomaten. Also bestellte ich mir gleich mal einen Latte Macchiato und für Mario fanden wir ein gekühltes Köstritzer. Zwei Sitzgruppen standen auch für einen Schwatz darin und so machten wir eine kleine Pause. Dabei hörten wir den neuesten Klatsch von einem Unfall, bei dem ein Kumpel von der kleinen netten Verkäuferin gestern einen Mann tot gefahren hatte. Er war ihm einfach ins Auto gelaufen. Außerdem wollten zwei Franzosen etwas bestellen und dann kamen wir mit den Leuten noch ins Gespräch über dem Jacobsweg. Als wir draußen schon zum Abmarsch bereit waren, kam ein Mann auf uns zu und fragte, ob wir aus Sachsen wären. Wie sich herausstellte, war er aus Geising und arbeitete hier als Gemeindeforstarbeiter. Wir sollten schön die Heimat grüßen. Am liebsten hätte er uns nach Perl gefahren.
An einem Erdbeerfeld, an dem wir die letzten süßen Früchte vernaschten, liefen wir wieder in Richtung Mosel und Wein. Wir machten an den ersten Weinhängen eine Pause und ließen die schöne Gegend auf uns wirken. Nun kamen wirklich die letzten Meter unseres diesjährigen Jakobsweges auf uns zu. Doch die erwiesen sich noch einmal als richtig traumhaft. In Perl Sehndorf passierten wir einige Straußenwirtschaften und wir wurden ein bisschen an Radebeul erinnert. Am Straßenrand stand ein großer überdachter Waschplatz, der uns an Frankreich erinnerte. Und die Hitze und die letzten Meter eines solch langen Weges, der Einmarsch ans Ziel erinnerte uns an Spanien und Santiago.
Gleich zu Beginn der Ortsmitte gingen wir zur Touristeninfo. Wir bekamen zu unserem Pilgerstempel ein Foto vom Jakobus geschenkt, welcher das Portal der hiesigen Kirche ziert und viele nette Hinweise.
Dann suchten wir unser Quartier und fanden es auch gleich ziemlich im alten Ortskern. Die Oma konnte nicht mehr auf die Füße fort und erzählte gleich alles mögliche. Schnell brachten wir unsere Sachen in die Ferienwohnung und machten uns noch mal auf die Socken. Ich zog nur die Sandalen an.
Wir liefen die Bahnhofstraße dem Berg runter nach Schengen. Wir überquerten die Mosel und machten Erinnerungsfotos. Am Fluss lag auf einem Ponton die Touristeninfo und der Junge gab uns einen Prospekt für einen Schengen- Rundgang, den wir auch absolvierten. Dieser führte uns an die verschiedenen Denkmäler für die europäische Einheit (Schengener Abkommen), durch die Weinberge und am Markusturm vorbei, zur Pfarrkirche und zum Schloss. Am Weingut Lucien Gloden beobachteten wir, wie mit einer mobilen Anlage auf der Straße der Wein in die Flaschen gefüllt wurde. Auch das moderne Weingutshaus von Henri Ruppert mitten im Weingut beeindruckte uns sehr. Alles erinnerte ein bisschen ans Radebeuler Weinanbaugebiet, auch die Treppen, die wir hoch und runter stiegen. Aus einer Stunde wurden fast drei, doch die Wolken verdichteten sich immer mehr und wurden dunkler und dunkler. Langsam mussten wir uns auf den Heimweg machen. Im Rewe kauften wir noch eine Kleinigkeit, doch als wir rauskamen, gab es ein Gewitter und einen Wolkenbruch, so dass wir erst einmal abwarten mussten. Als es nicht mehr als zu toll wütete, liefen wir schnell los, wurden aber trotzdem ganz schön nass. Ich duschte mich sofort. Siehe da, ich hatte eine Blase an der Ferse. Mario musste unbedingt bei Gewitter nochmal zum Aldi laufen und noch etwas einkaufen. Nach dem Abendbrot, es gab auch Shopping Queen Sekt, liefen wir noch mal ums Karee, um die Bushaltestelle herauszufinden, an der wir morgen früh stehen müssen, um nach Luxemburgs fahren zu können. Müsste gleich vorm Haus sein. Lassen wir uns überraschen, ob alles klappt.
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