10 Minuten vorm Weckerklingeln wachte Jacqui auf, denn sie hatte schon wieder Mist geträumt. Ihr war es ganz recht, dass Mario noch schlief und Ohrstöpsel in seinen Gehörgängen hatte, so konnte sie wenigstens, ohne allzu laut gehört zu werden, ihr Geschäft verrichten. So konnte ihn höchstens der Geruch wecken.
Unten in dr Gaststube war schon gedeckt, es gab ausreichend und die Wirtin hatte sogar ein Ei gekocht. Nach der Wegbeschreibung machten wir uns auf den Weg. Zirka 50 Meter vom Grundstück entfernt, bog in Richtung Möhn ein geteerter Feldweg ab und wir liefen diesen ungefähr eine Dreiviertelstunde, bis wir an einer Fotovoltaikanlage und damit wieder auf dem Jacobsweg waren. Den Ort sahen wir schon, er lag noch recht verschlafen da. Die Kirche war zu und auch den Pilgerlikör konnten wir nicht probieren. Einzig ein Hund beschnüffelte und begleitete uns ein Stück des Weges.
Aber als es dann steil nach oben ging, blieb er zurück und trollte sich. Das war ihm dann doch zu anstrengend.
Der weitere Weg brachte uns erst in das Dörfchen Kimmling und dann nach Butzweiler. Die St. Remigiuskirche war sehr schön, alle 12 Apostel waren an die Wände gemalt. Auch die Decke war kunstvoll bemalt. Auf dem Friedhof stand auf jedem Grab eine Lampe und ein Behälter mit Weihwasser zum Besprengen der Gräber. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Jedes Behältnis war anders verziert.
Danach ging die große Sucherei los. Das Muschelsymbol führte in die Irre und auch die Beschreibung war nicht eindeutig. Wir verließen uns auf unseren gesunden Menschenverstand und gingen bergauf, wo wir zum Glück auch bald wieder eine Muschel fanden. Auch der nächste Abzweig war nicht klar vorgegeben. An einem Steinkreuz wanderten wir nach links über Felder und stets bergauf und bergab. Endlich kamen wir nach Lorich, einer 80-Seelen- Gemeinde. Neben hoffnungslosen alten Häusern wuchsen hier prächtige Villen empor. Die Sonne scheint hier wärmer und der Schnee ist weicher, so wurde auf einer Anzeige eine Wohnung beworben. Wers glaubt, wird selig.
Jedenfalls ging es auf abenteuerlichen Wegen von Lorich nach Biewer. Im Wald wurde von der Höhe steil abgestiegen, an Felsen vorbei bis ins Tal. "De Rutsch" stand auf einer Wanderkarte im Tal und genauso war es auch. Man rutschte mehr, als man ging. Aber als wir unten waren, ging es am Bach entlang gemütlich in den Ort bis zum Jakobusbrunnen und von da aus an die Mosel. Vorher trafen wir einen Luxemburger, der mit dem Rad nach Echternach fahren wollte, um sein Auto von der Inspektion abzuholen. Nach einer Stunde fuhr er am Moselradweg wieder an uns vorbei und meinte, er hätte sich hoffnungslos verfahren. Jetzt wollte er ab Trier mit dem Zug fahren, denn er wäre auch nicht mehr der Jüngste ( jünger als wir). Wir waren anfangs von der Mosel enttäuscht. Wir hatten noch nicht gepicknickt und hatten uns einen schönen Platz an der Mosel ausgemalt. Pustekuchen! Der gesamte Uferrand war zugewuchert mit Bäumen, Sträuchern, Brennnesseln und Schilf. Es gab kein Hinkommen, keine Bank im Schatten und so trotteten wir desillusioniert in sengender Hitze an den roten Trierer Sandsteinfelsen und den Weinhängen vorbei der Kaiser-Wilhelm-Brücke entgegen. Auf der Mosel lag ein Schiff vor Anker, ein Transportschiff kam angetuckert. Wir gingen auf die Suche nach unserem heutigen Übernachtungsziel, dem Gästehaus der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf auf der Nordallee 1. Wir fanden es auch gleich, nämlich im Krankenhaus derselben. Dazu mussten wir erst durch das gesamte Krankenhausgebäude laufen, bis wir in der Rezeption anlangten. Alle Häuser sind mit Gängen miteinander verbunden, sogar die Kirche. Wir bekamen das Komfortzimmer 313 und mussten mit dem Fahrstuhl in den 3. Stock fahren. Lustigerweise gab es keinen Knopf auf den man drücken konnte. Also wieder in die Rezeption und nachgefragt. Wir mussten unseren Zimmerschlüssel ins Schloss stecken, einmal herumdrehen und wieder rausziehen, erst dann fuhr der Lift los. Nachdem wir uns erfrischt hatten, gingen wir in die Stadt. Nicht weit von unserer Unterkunft entfernt, befand sich die Porta Nigra, das Wahrzeichen der Stadt Trier. Durch sie schritten wir und schlenderten auf der Fußgängerzone in Richtung Dom. Es war gegen 17.30 Uhr und plötzlich standen sie da, die beiden Pilgerinnen, die wir jetzt jeden Tag getroffen hatten. Sie wollten sich für die Strapazen des gestrigen und heutigen Tages ein schönes Hotel gönnen und waren nun auf der Suche. Jacqui hatte schon an sie gedacht und ob wir sie noch mal treffen würden. Aber so war es ja in Spanien auch, man sieht sich mehrmals und meist am Ende einer Reise. Prima.
Wir mussten nun noch schnell zur Dominformation den Stempel holen. Leider hatte sie schon zu, wir bekamen jedoch den Hinweis, es in der Sakristei zu versuchen. Wir fragten die Aufsicht und er zeigte uns den Weg. Bruder Martin aus Polen freute sich sehr, das er uns den Stempel geben durfte. Er erzählte uns, dass er erst ein halbes Jahr in Bonn deutsch lernte und nun schon 5 Jahre in Trier tätig ist. Er wollte von uns wissen,ob wir immer freundlich behandelt wurden. Einige Trierer trügen ihre Nase sehr hoch, dabei lächelte er spitzbübig. Vielleicht müsste er auch mal einen oder drei Tage Dresden besichtigen. Sein Heimatort lag in der Mitte zwischen Krakau und Warschau. Wir durften ihn noch fotografieren und dann hatte er es eilig, er hatte den Dom zu schließen.
Wir kauften ein Eis, sahen den Boulespielern zu und spazierten durch die Innenstadt. Wir sahen die Konstantinbasilika, das Kurfürstliche Palais mit seinem Gärten und liefen an der Alten Stadtmauer entlang. Im Volkspark saßen viele Leute und genossen den Feierabend. An den Kaiserthermen vorbei gingen wir zur ehemaligen Tuchfabrik, die heute ein Restaurant beherbergt und tranken ein leckeres kühles Radler. An der Antoniuskirche vorbei kamen wir an das Geburtshaus von Karl Marx. Dann aßen wir zum Abschluss des Tages noch einen Doppel Chickenburger mit Honig-Senfsoße, tranken einen Vanillemilchshake, schleckten ein Eis und ließen uns vor der Porta Nigra fotografieren, bevor wir im Norma unser Frühstück holten. Nach einem Erdbeer Daiquiri im Zimmer legten wir uns zum wohlverdienten Schlaf nieder.
Unten in dr Gaststube war schon gedeckt, es gab ausreichend und die Wirtin hatte sogar ein Ei gekocht. Nach der Wegbeschreibung machten wir uns auf den Weg. Zirka 50 Meter vom Grundstück entfernt, bog in Richtung Möhn ein geteerter Feldweg ab und wir liefen diesen ungefähr eine Dreiviertelstunde, bis wir an einer Fotovoltaikanlage und damit wieder auf dem Jacobsweg waren. Den Ort sahen wir schon, er lag noch recht verschlafen da. Die Kirche war zu und auch den Pilgerlikör konnten wir nicht probieren. Einzig ein Hund beschnüffelte und begleitete uns ein Stück des Weges.
Aber als es dann steil nach oben ging, blieb er zurück und trollte sich. Das war ihm dann doch zu anstrengend.
Der weitere Weg brachte uns erst in das Dörfchen Kimmling und dann nach Butzweiler. Die St. Remigiuskirche war sehr schön, alle 12 Apostel waren an die Wände gemalt. Auch die Decke war kunstvoll bemalt. Auf dem Friedhof stand auf jedem Grab eine Lampe und ein Behälter mit Weihwasser zum Besprengen der Gräber. So etwas hatten wir noch nie gesehen. Jedes Behältnis war anders verziert.
Danach ging die große Sucherei los. Das Muschelsymbol führte in die Irre und auch die Beschreibung war nicht eindeutig. Wir verließen uns auf unseren gesunden Menschenverstand und gingen bergauf, wo wir zum Glück auch bald wieder eine Muschel fanden. Auch der nächste Abzweig war nicht klar vorgegeben. An einem Steinkreuz wanderten wir nach links über Felder und stets bergauf und bergab. Endlich kamen wir nach Lorich, einer 80-Seelen- Gemeinde. Neben hoffnungslosen alten Häusern wuchsen hier prächtige Villen empor. Die Sonne scheint hier wärmer und der Schnee ist weicher, so wurde auf einer Anzeige eine Wohnung beworben. Wers glaubt, wird selig.
Jedenfalls ging es auf abenteuerlichen Wegen von Lorich nach Biewer. Im Wald wurde von der Höhe steil abgestiegen, an Felsen vorbei bis ins Tal. "De Rutsch" stand auf einer Wanderkarte im Tal und genauso war es auch. Man rutschte mehr, als man ging. Aber als wir unten waren, ging es am Bach entlang gemütlich in den Ort bis zum Jakobusbrunnen und von da aus an die Mosel. Vorher trafen wir einen Luxemburger, der mit dem Rad nach Echternach fahren wollte, um sein Auto von der Inspektion abzuholen. Nach einer Stunde fuhr er am Moselradweg wieder an uns vorbei und meinte, er hätte sich hoffnungslos verfahren. Jetzt wollte er ab Trier mit dem Zug fahren, denn er wäre auch nicht mehr der Jüngste ( jünger als wir). Wir waren anfangs von der Mosel enttäuscht. Wir hatten noch nicht gepicknickt und hatten uns einen schönen Platz an der Mosel ausgemalt. Pustekuchen! Der gesamte Uferrand war zugewuchert mit Bäumen, Sträuchern, Brennnesseln und Schilf. Es gab kein Hinkommen, keine Bank im Schatten und so trotteten wir desillusioniert in sengender Hitze an den roten Trierer Sandsteinfelsen und den Weinhängen vorbei der Kaiser-Wilhelm-Brücke entgegen. Auf der Mosel lag ein Schiff vor Anker, ein Transportschiff kam angetuckert. Wir gingen auf die Suche nach unserem heutigen Übernachtungsziel, dem Gästehaus der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf auf der Nordallee 1. Wir fanden es auch gleich, nämlich im Krankenhaus derselben. Dazu mussten wir erst durch das gesamte Krankenhausgebäude laufen, bis wir in der Rezeption anlangten. Alle Häuser sind mit Gängen miteinander verbunden, sogar die Kirche. Wir bekamen das Komfortzimmer 313 und mussten mit dem Fahrstuhl in den 3. Stock fahren. Lustigerweise gab es keinen Knopf auf den man drücken konnte. Also wieder in die Rezeption und nachgefragt. Wir mussten unseren Zimmerschlüssel ins Schloss stecken, einmal herumdrehen und wieder rausziehen, erst dann fuhr der Lift los. Nachdem wir uns erfrischt hatten, gingen wir in die Stadt. Nicht weit von unserer Unterkunft entfernt, befand sich die Porta Nigra, das Wahrzeichen der Stadt Trier. Durch sie schritten wir und schlenderten auf der Fußgängerzone in Richtung Dom. Es war gegen 17.30 Uhr und plötzlich standen sie da, die beiden Pilgerinnen, die wir jetzt jeden Tag getroffen hatten. Sie wollten sich für die Strapazen des gestrigen und heutigen Tages ein schönes Hotel gönnen und waren nun auf der Suche. Jacqui hatte schon an sie gedacht und ob wir sie noch mal treffen würden. Aber so war es ja in Spanien auch, man sieht sich mehrmals und meist am Ende einer Reise. Prima.
Wir mussten nun noch schnell zur Dominformation den Stempel holen. Leider hatte sie schon zu, wir bekamen jedoch den Hinweis, es in der Sakristei zu versuchen. Wir fragten die Aufsicht und er zeigte uns den Weg. Bruder Martin aus Polen freute sich sehr, das er uns den Stempel geben durfte. Er erzählte uns, dass er erst ein halbes Jahr in Bonn deutsch lernte und nun schon 5 Jahre in Trier tätig ist. Er wollte von uns wissen,ob wir immer freundlich behandelt wurden. Einige Trierer trügen ihre Nase sehr hoch, dabei lächelte er spitzbübig. Vielleicht müsste er auch mal einen oder drei Tage Dresden besichtigen. Sein Heimatort lag in der Mitte zwischen Krakau und Warschau. Wir durften ihn noch fotografieren und dann hatte er es eilig, er hatte den Dom zu schließen.
Wir kauften ein Eis, sahen den Boulespielern zu und spazierten durch die Innenstadt. Wir sahen die Konstantinbasilika, das Kurfürstliche Palais mit seinem Gärten und liefen an der Alten Stadtmauer entlang. Im Volkspark saßen viele Leute und genossen den Feierabend. An den Kaiserthermen vorbei gingen wir zur ehemaligen Tuchfabrik, die heute ein Restaurant beherbergt und tranken ein leckeres kühles Radler. An der Antoniuskirche vorbei kamen wir an das Geburtshaus von Karl Marx. Dann aßen wir zum Abschluss des Tages noch einen Doppel Chickenburger mit Honig-Senfsoße, tranken einen Vanillemilchshake, schleckten ein Eis und ließen uns vor der Porta Nigra fotografieren, bevor wir im Norma unser Frühstück holten. Nach einem Erdbeer Daiquiri im Zimmer legten wir uns zum wohlverdienten Schlaf nieder.
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