Dienstag, 12. Juli 2016

Montag, 11.07.2016, Euskirchen- Bad Münstereifel, 16,5km

Da das Pfarrbüro in Euskirchen erst um 9 Uhr öffnete und unser Weg heute auch nicht so weit war, nahmen wir uns beim Frühstück richtig Zeit. Der Hotelbesitzer machte uns ein schönes Omelett und auch sonst gab es alles, was das Herz und der Magen begehrte. Dann liefen wir wegen zwei Semmeln 1 Kilometer weit zum Penny, um anschließend die Stempel zu holen. 9.45 Uhr verließen wir Euskirchen. Ein paar Dachdecker nahmen Dachziegel vom Dach und wünschten uns "Viel Spaß beim Wandern!",ich wünschte zurück  "Viel Spaß beim Arbeiten!" Alle lachten und sie meinten, mal sehen, wie das in 20 Kilometern aussieht. Uns egal, soviel laufen wir heute nicht!
Durch ein Gewerbegebiet, in dem die Luft nach Maggi roch, gelangten wir nach Stotzheim. Im Klosterhof am Jacobsweg holten wir uns die Stempel und ein großes Radler. Im Wald wanderten wir bis zur Hardtburg, die man leider nicht im Frühjahr und im Sommer besteigen kann, weil da verschiedene Vögel brüten. Es war eine imposante märchenhafte Burg. Weiter ging es durch den Wald bis nach Kirspenich und Arloff. Die Erft floss hier mitten durch dem Ort und die Einwohner hatten Blumenkästen auf die Flussmauern rechts und links gestellt und somit ihr Dorf verschönert. Auch in Iversheim, dem nächsten Ort hatten die Leute das so gemacht. Wie wir erfuhren, kümmert sich jeder um die Blumenkästen vor seinem Grundstück und jeder will natürlich den Schönsten besitzen. Deshalb geben sich alle viel Mühe. Es gibt sogar einen Dorfverschönerungsverein. Aber erstmal mussten wir über die Felder bis nach Iversheim gelangen. Manchmal glaube ich, dass die Kilometerangaben nicht stimmen können, denn auch hier zog es sich endlos. Auf einer gelben Bank machte wir Rast. Semmeln und Minzekäse schmeckten super. Von weitem sahen wir auf dem Berg den Astropeiler Stockert, von dem mir Mutti schon erzählt hatte. Nur noch 4 Kilometer und wir waren in unserem heutigen Etappenziel Bad Münstereifel. Aber vorher mussten wir noch mal den Berg nach oben zur Fachhochschule für Justiz. Wir durchschritten das Werther Tor und fühlten uns wie in einer anderen Welt. Eine ganz gemütliche Fußgängerzone, neckige Restaurants und kleine Fachwerkhäuser, in die oft ein Outlet- Laden eingezogen war, bestimmte die Szene. In Bad Münstereifel wurde seit 2014 das erste Outletcenter im Gebäudebestand einer Innenstadt eingerichtet und war nun angenehm belebt. Aber zuerst gingen wir zum Pfarrbüro, uns wurde aufgemacht, obwohl keine Öffnungszeit war und ein nette Dame führte uns zu unserem heutigen Abendquartier, dem Jugendhaus der katholischen Gemeinde. Sie zeigte uns uns alles. Danach duschten wir uns eilig und machten uns auf den Weg zu Heino. Heute früh hatten wir in der Zeitung gelesen, dass er gestern ein öffentliches und kostenloses Konzert in seinem Heimatort gegeben hat. Schade,
Ein Tag zu spät. Aber was soll's. Gehen wir eben in sein Café. An der Stadtmauer entlang und durch den Kurpark liefen wir dahin, setzten uns in das Schallplattenzimmer und harrten der Dinge. Es kam ewig keine Bedienung. Als sie uns nach unseren Wünschen fragte, bestellten wir die Karte. Doch darauf mussten wir auch mindestens 20 Minuten warten. Ich ging schon mal in den Gang und wollte Kuchen bestellen. Auch das stellte sich als schier unmöglich heraus. Das Mädchen hatte zuviel zu tun um so wartete ich ewig. Dann ging ich kurz zu Mario vor, um ihn Bescheid zu sagen. Als ich wieder hinter kam, stand ein Mann da, gab seine Bestellung ab und kaufte die letzten zwei Stück Heinotorte. das durfte doch nicht war sein!!! Ich war voller Wut, am liebsten wäre ich gegangen. Wir entschieden uns dann für ein Stück Donauwelle und Apfelkuchen mit Mandelblättchen. Dann warteten wir nach der Bestellung des Kaffees noch einmal 10 Minuten, ehe er kam. Der Service war unter aller Kanone. Nichts desto Trotz schmeckte der Kuchen. Als wir nach dem Bezahlen noch mal in dem Gang gingen, war plötzlich, wie durch ein Wunder, wieder Heinotorte da. Wir kauften noch eins zum Mitnehmen. Allerdings versicherte die Dame, das es sehr gehaltvoll ist und das Abendbrot ersetzt. Aber das kann ihr ja egal sein.
Wir liefen auf und um die Stadtmauer herum, gingen zum Aldi und kauften unser Abendbrot. Dann musste ich sofort auf Toilette. Bloß gut, dass es eine kostenfreie Outlettoilette gab. Zu Hause gab es dann Abendbrot und zum Nachtisch Heinotorte, die nichts besonderes war und etwas für Leute, die keine Zähne mehr hatten. Das beste war das Schokoplättchen mit dem Konterfei von Heino.
Nach einem Abendspaziergang, um die unnötigen Kalorien abzutrainieren, schrieb ich noch Tagebuch, machte das Bett kaputt und Mario horchte schon an der Matratze.

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