Donnerstag, 30. Juni 2016

Donnerstag, 30.06.2016, Siegen - Crottorf, 28km

Nach einem starken Regenguss starteten wir um 08:30 Uhr. Auf der Skulpturenbrücke an den Siegterassen sprach uns eine Frau an und wünschte uns nach dem Gespräch über die Jakobspilgerei einen guten Weg. Am Bahnhof Siegen vorbei verließen wir steil bergauf das Tal der Sieg und verschwanden für viele Stunden im Wald. Nach einer kurzen Pause auf der Autobahnraststätte Siegerland Ost überquerten wir die Autobahn und liefen  über Heisberg nach Oberfischbach. Dort entdeckten wir einen RWE-Bücherschrank, wie wir ihn auf unserer ersten Pilgertour durch Hessen 2013 auch schon kennengelernt hatten. Er war  prall gefüllt. Jacqui suchte sich das kleinste Buch aus. Es hieß "Der Stein des Pilates" von Karl-Erich Wilken und handelt von Erinnerungen an Besuche im Heiligen Land. Beim Ausmarsch aus Oberfischbach fiel uns auf der linken Seite ein Pilgerkühlschrank auf. Er war gefüllt mit Getränken und Bifis. Wir kauften eine, um uns für den nächsten Anstieg zu stärken. Weiter ging es durch das Naturschutzgebiet Dirlenbachtal an zwei Forellenteichen vorbei nach Freudenberg. Dort gab es eine Freilichtbühne, welche heute "Die kleine Hexe" für die Kinder spielte. Im Stadtzentrum angekommen, stärkten wir uns in einer Konditorei mit Frankfurter Kranz, Apfelkuchen und Kaffee. Der alte Stadtkern bestand aus sehr schönen Fachwerkhäusern und führte uns zur geöffneten evangelischen Kirche, die wir besichtigten. In der Pfarre bekamen wir die Stempel für unsere Pilgerpässe. Danach fragte ein Mädchen, was ich denn mache. Ich erklärte, dass ich pilgere, also von einer Stadt zu anderen wandere. Nun ging es steil in den Wald hinein. Es sollten noch 7Kilometer bis zum Tagesziel sei. "ein Stündchen" , meinte die Gemeindemitarbeiterin in der Pfarrei. Sie war wohl noch nie gewandert. An einem Klinikgelände kamen wir vorbei, dann führte uns der Waldweg bis zur Alten Schanze nach Hohenhain, wo die Wegführung etwas unsinnig wurde. Nach einem kurzen Gespräch mit einem Mann, der erst vor 6 Wochen in Dresden auf der Alaunstraße war, entschlossen wir uns auf die Hauptstraße zurückzukehren. So kamen wir auch an einer Baumschule vorbei. Ich bin gleich mal hinein, um nach dem Namen des Bäumchens zu fragen, welches mich mit sejnen Blüten schon gestern im Siegener Schloss begeisterte. Blumenhartriegel blüht so wunderbar. Nun waren wir bald in Friesenhagen. An einem Kreuz "Rette meine Seele" machten wir eine kurze Pause. Dann kamen wir an der Kapelle Zur Schmerzhaften Mutter und danach stiegen wir auf den Blumenberg zur St. Anna Kapelle.Von hier aus rief ich Frau Klein an, damit sie Bescheid wusste, wann wir ungefähr ankommen. Trotzdem mussten wir noch ca. eine Dreiviertelstunde wandern, ehe wir nach Crottorf kamen. Wir liefen den Prozessionsweg der " sieben Fußfälle", bogen dann rechts ab und kamen am Zaun des Schlosses entlang. Durch diesen beäugten wir das Schloss und bald darauf waren wir nach einer Flussüberquerung an der Fingerhutakademie an. Auch Frau Klein fuhr gleich danach vor. Sie zeigte uns das Haus und brachte gleich noch frisches Brot mit. Sie erzählte ein bisschen von der Gräfin und dem Fleckchen Erde, auf dem wir heute übernachten durften. Dann liefen wir aber trotz schmerzenden Füßen noch mal ein Stück zurück, um den Prozessionsweg bis zum Ende zu gehen und die Heilig-Kreuz - Kapelle von außen zu besichtigen. Danach kochte Mario Makkaroni und wir aßen Abendbrot. Auch die Butterschnitten und Bastis Gurke schmeckten sehr lecker. Anschließend badeten wir ausgiebig bei Kerzenschein. Jacqui entfernte eine Riesenzecke von Marios Bein. Wir werden in dieser sehr schönen Herberge himmlisch schlafen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen