Montag, 8. August 2011

08.08.2011, Arzua-Monte do Gozo-Santiago de Compostela 40.8km

Heute früh starteten wir erst dreiviertel Sieben. Mit Christa und Werner hatten wir die Pilgerherberge Monte do Gozo, 4 km vor Santiago, als Etappenziel verabredet. In den vergangenen Tagen war der Camino sehr überlaufen und nervig. Fast jeder klagte über die spanischen Neueinsteiger mit Rucksacktransport, Herbergsreservierung und Rücksichtslosigkeit in der Herberge. Heute konnte man den Weg in angenehmer Stille gehen.
Nach einem Bocadillo omelette zum Frühstück trafen wir Deborah, eine Lehrerin aus Irland, wieder. Sie reiste mit uns in Saint-Jean-Pied-de-Port an und wir übernachteten gemeinsam in einem Zimmer der Herberge. Bei Treffen auf dem Weg winkten wir uns immer wieder zu, doch erst nun ergab sich ein längeres Gespräch. Sie wollte heute noch Santiago erreichen, sich mit Freunden treffen und morgen nach Hause fliegen. Am Pilgerdenkmal in Monte do Gozo (Berg der Freude) traf mit uns eine Gruppe jugendlicher Radfahrer aus dem Südschwarzwald ein. Die jungen Ministranten fahren seit 5 Jahren jeweils 500 km auf dem Jacobsweg und wollten heute ankommen.
Monte do Gozo
Wir ließen uns von ihrer Freude anstecken und beschlossen spontan, auch bis Santiago de Compostela zu gehen.
Endspurt
Auf dem Weg zur Kathedrale warf sich plötzlich ein Mann vor uns auf den Boden und fotografierte unseren Zieleinlauf um 15 Uhr. Es war Reto, der Schweizer Grundschullehrer, der mit seinem Trolly schon wieder vor uns da war. Voller Freude legten wir uns auf den Platz, machten Fotos und beobachteten das Treiben. Später gingen wir voller Stolz ins Pilgerbüro. Mario holte seine Compostela und Jacqui die Sporturkunde.
Auf der Strecke bekamen wir von einer Frau einen Handzettel für die Pension Santa Christina in Santiago. Wir versuchten unser Glück, buchten ein Zimmer mit Ausblick in Zentrumsnähe für 30€ und reservierten das Zimmer für Sonnabend.
Beim Bummel durch die Stadt trafen wir das französische Ehepaar, das wir von Atapuerca (La Hutte) kannten. Nach einem freudigen Hallo und kurzem Schwatz besuchten wir Jacobus in der Kathedrale. Aus Tradition gingen wir zum Essen zu Manolo. Es gab beim ersten Gang Pimentos und Suppe vom Tintenfisch in eigener Tinte mit Kartoffeln, beim zweiten Gang frittierte Minitintenfische und überbackenes Schnitzel und zum Dessert Tarte de Santiago (Mandeltorte) mit Kaffee. Dazu tranken wir die obligatorische Flasche Tinto.
Als wir danach um die Kathedrale liefen, kam uns Volker aus Osnabrück entgegen. Wir hatten ihn seit ein paar Tagen nicht mehr getroffen und freuten uns, ihn wiederzusehen. Beim Konzert an der heiligen Pforte tranken wir mit ihm Wein und Bier und erzählten uns noch einige Pilgerstories. In den Rathauspassagen spielten die Studenten der juristischen Fakultät mitreisende Volkslieder und wir kamen erst nach Mitternacht ins Bett.
Mitternacht

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