Montag, 27. Oktober 2014

27.10.2014 Durch die Moscheen und Rückfahrt übers Goldene Horn

Pustekuchen! Gestern abend noch dachten wir, es regnet alles ab und morgen früh wird es schön. Als wir heute allerdings aus dem Fenster sahen, lag das Marmarameer im Nebel. Man sah kaum die Schiffe und während des Frühstücks fing es kräftig an zu regnen. Und so sollte es den ganzen Tag bleiben. " Wir denken nicht daran, uns einen Schirm zu kaufen, wir haben Spaß daran, im Regen rumzulaufen. Sind wir eben pitschnass, sind wir eben patschnass." Dieses Lied konnten wir heute singen. Nichtsdestotrotz machten wir uns auf dem Weg. Durch den Großen Basar wollten wir zur Sueleymaniye-Moschee gehen. So ein Basar ist zwar interessant, aber das Gefeilsche liegt mir auch nicht. Würde zwar für Basti eine Shisha kaufen, aber der Einstiegspreis ist ziemlich hoch. Wir hatten vorher im Internet geschaut, da gab es große schon für 40 Euro. Hier wollen sie 200 TL (77 €) haben.
Am Beyazitturm vorbei, welcher früher als Feuermeldeturm fungierte, kamen wir durch den Park der Istanbuluniversität. Ein Mädchen wies uns den Weg und so standen wir bald vor der Moschee. Diese steht auf dem dritten Hügel der Stadt und ist ein Meisterwerk von Koca Mimar Sinan, dem "Michelangelo des Osten". Dieser Architekt hat immerhin 477 Bauwerke geschaffen und starb fast 100 jährig. Sie war lange Jahre renoviert wurden und erstrahlte nun in großer Pracht. In dieser Moschee gab einen Flyer mit Infos auf deutscher Sprache. Das erste und einzige Mal hier in Istanbul und auch die Aufsicht konnte perfekt deutsch. Nachdem zum Gebet aufgerufen wurde, gingen wir auf den Friedhof der Moschee, wo sich auch die Türben von Sultan Süleyman und seiner Lieblingsfrau Haseki Huerrem befanden. Hineingehen konnte man nicht, da sie noch renoviert wurden. Wir spähten durchs Fenster. Der Innenraum war mit prächtigen Fliesen geschmückt und die Särge mit grünen goldbestickten Tüchern belegt. Vom Park der Moschee hatte man einen tollen Blick aufs Goldene Horn.
Wir liefen dann durch Gässchen in Richtung Anlegestelle. Dabei kamen wir an einem Stand vorbei, an dem der Granatapfelsaft nur 2,5TL kostete. So billig hatten wir es noch nie gesehen und dazu noch frisch gepresst. Dazu kauften wir gleich noch ein Balik Ekmek für 5TL. Auch das schmeckte hervorragend, aber es war ja auch keine Touriabfertigung. Sehr zufrieden überquerten wir den Platz und besuchten die Neue Moschee (Sein Valide Camii). Draußen standen etliche Buden, welche Taubenfutter verkauften. Das Innere der Moschee war wieder mit tausenden Fliesen geschmückt. danach suchten wir die Anlegestelle nach Eyuep. Diese liegt etwas versteckt hinter dem Busbahnhof. Leider war das Boot gerade fort und fuhr erst in einer Stunde wieder. Wir wollten die Zeit nutzen, um unsere Istanbulkarte wieder aufzuladen. Als wir aber zum Busbahnhof hoch kamen, fuhr gerade ein Bus nach Eyuep. Also hinein. Da wir dachten, dass Eyuep die Endhaltestelle ist, stiegen wir erst aus, als alle ausstiegen. Auf Nachfrage stritten sich drei Frauen fast um die Korrektor unserer Reise. Die Aelteste nahm mich an den Arm und wies mir die Richtung. Dort standen wieder verschiedene Busse. Wir fragten einen Busfahrer, der sagte, wir sollen einsteigen und er fuhr einige Meter weit vor, um uns dann einen anderen Busfahrer anzuvertrauen. Der fuhr mit uns wieder zurück und schmiss uns nach 6 Stationen  ( Sultan Eyuep) raus. An der Station haben wir ja vorher auch angehalten, aber vor lauter beschlagenen Fensterscheiben konnte ich weder die Moschee sehen noch den Haltestellennamen lesen. Nun war alles wieder gut.
Zu jeder Thronbesteigung ließ sich der neue Sultan mit dem Schwert des Begründers Osman gurten, was einer Krönung gleich kam. dies geschah immer in dieser Moschee. An der linken Seite de Moschee lag gleich die reich verzierte Türbe des Bannerträgers des Sultans. Am Wunschfenster drängten sich die Menschen. Wir gingen hinein und die Frauen mussten eine enge Treppe nach oben gehen. Durch den Regen waren meine Schuhe durchgeweicht und so war ich froh, mich etwas aufwärmen zu können. In dieser Moschee waren viel mehr Leute beim Gebet zu sehen und trotzdem durfte man hinein. Ein Reiseleiter erwähnte, dass in dieser Moschee beim Freitagsgebet stets alle Plätze besetzt seien. Danach gingen wir dem Schild der Teleferik nach. Diese fährt den Berg hoch zum Cafe  Pierre Loti. Dieser Schriftsteller schrieb dort oben sein Buch von seiner heimlichen Liebe Aziyadeh. Ein paar besonders Mutige saßen bei dem Regenwetter draußen mit dem Schirm, wir tranken lieber drinnen unseren Tee. Schade, dass die Aussicht nicht so toll war, man sollte dort unbedingt bei schönem Wetter hin, denn es ist eine ganz schöne Athmosphaere dort. Wir haben jedenfalls trotz  des miesen Wetters nicht bereut. Zurück ging es zu Fuß durch den riesigen Friedhof am Hang des Berges. Wahnsinnig beeindruckend. Der Weg zur Anlegestelle ließ sich ohne Probleme finden. Wir mussten auch nicht lange warten und fuhren unter den Brücken des Goldenen Horns hindurch bis nach Eminoemue. Eine beeindruckende Fahrt. Wir liefen durch den Gewürzbasar bis zum Großen Basar,wo gegen 18.30 Uhr die Pforten geschlossen werden sollten. Wir zwangen uns schnell noch hinein und liefen nach Hause. Dort wärmten wir uns auf, zog mir andere Socken und Schuhe an, bevor wir ins Cesme Restaurant gingen. Wir aßen zwrei Meze, eine Pide mit Lamm, einen Lammspieß und tranken dazu Ayran und Wasser. Mario bestellte sich dann noch eine Suppe, was den Kellner etwas verwunderte. Ich wollte noch Kuenefe essen, eine Süßspeise, die oben drauf so Fäden zieht. Sie schmeckte lecker. Zwischendurch hatten wir schon Angst, dass das Geld nicht reichen würde, aber es kam 60TL und so konnten wir noch Trinkgeld geben. Im Hotel waren wir ziemlich fertig und schrieben nur noch bzw. schnarcht Mario schon neben mir. Hauptsache, morgen regnet es nicht so stark, sonst muss ich noch neue Schuhe kaufen.

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