Nach dem ausgiebigen Frühstück machten wir uns erneut auf den Weg zum Topkapipalast. Es troepfelte etwas, so dass wir den Schirm mitnahmen. Ungefähr eine halbe Stunde standen wir an, dann hatten wir die Tickets und konnten uns den alten Sultanspalast anschauen. Er wurde auf dem ersten Hügel der Stadt gebaut und umfasst ca. 700 000 Quadratmeter. Die Palastmauern sind 5 Kilometer lang, aber wir hatten ja den ganzen Tag Zeit. Und den brauchten wir auch. Der erste Hof war für jeden zugänglich, er war unter anderem der Übungsplatz für die Janitscharen, der Elitetruppe des Sultans. Im zweiten Hof war der Ministerrat, aber auch alle Stallungen und die riesige Küche untergebracht. Früher haben dort bis zu 1000 Köche gekocht, um den Sultan und sein Gefolge zu verwöhnen. Hier war auch der Eingang in den Harem. Wir besichtigten die Unterkünfte der Eunuchen und der Haremsdamen, ebenso wie die großartig ausgeschmückten Räume der Sultansmutter und des Sultans selbst. Die Wände waren mit wertvollen bemalten Kacheln verziert und man kam sich wie in eine frühere Zeit zurückversetzt vor.
Durch das " Tor der Glückseligkeit" betraten wir den dritten Hof. Dort befanden sich die Audienzräume und die Palastschule. Nur höhergestellte Personen konnten in diesen Bereich vordringen. In der Schatzkammer sahen wir den berühmten Topkapi-Dolch und den 86 Karat schweren Löffelmacherdiamanten. Diesen hatte ein Fischer auf einer Halde gefunden, an einen Straßenhändler verkauft und drei Löffel dafür bekommen. In der Halle des heiligen Mantels bestaunten wir einige dünne Barthaare des Propheten Mohammeds, den Mantel und einige Schwerter von ihm und seinen Gefolgsleuten. Dabei sang ein Vorbeter fortlaufend die ganze Zeit die Koranverse. Der vierte Hof war zur privaten Erholung des Sultans bestimmt. Man kann verschiedene Zimmer besichtigen und hat von der Hügelspitze einen herrlichen Rund -um- Blick über Istanbul. In einem kleinen vergoldeten Minibaldachin pflegte auch der verrückte Sultan Ibrahim sein Abendessen einzunehmen. Auch uns knurrte nun endlich der Magen und nach sieben Stunden verließen wir den Palast aus dem Märchen von 1001 Nacht. Auf der Hauptstraße fanden wir ein kleines türkisches Restaurant und assen Koefte Ekmek und tranken Ayran dazu, 9 TL PP. Nun war der größte Hunger gestillt und es konnte genossen werden. Nebenan war eine Konfisserie. Wir holten uns für 8,5TL einen Reispudding mit Safran und verschiedenen Nüssen. Dieser wurde kunstvoll verpackt, ein Löffelchen dazu gelegt und fertig war "Take away". Wir ließen uns diese Koestlichkeit im Hotel gut schmecken. Sind ziemlich zeitig aufs Zimmer, da uns das Wandern durch den Serail doch ziemlich pflastermüde gemacht hat. Vorher gönnten wir uns noch ein Eis, welches wieder eine Zeremonie erfuhr, bevor es verkauft wurde. Das Eis schmeckt nicht schlecht, hat aber eine andere Konsistenz als deutsches oder italienisches Eis. Es klebt etwas anders. Erstmal gute Nacht und die Hoffnung auf schönes Wetter morgen, denn es regnet gerade.
Donnerstag, 23. Oktober 2014
23.10.2014 Topkapipalast
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