Nach einer unruhigen Nacht konnten wir unser Zelt am Morgen trocken abbauen. Sachen packen und das Frühstück erledigten wir im Gepäckraum. Bei Sonne legten wir die 250 Höhenmeter Aufstieg bis zur alten Armeestraße zurück. Von dort oben hatte man einen schönen Überblick über Kinlochleven und den See. Dann begann es wieder zu regnen. Am höchsten Punkt der vorletzten Etappe standen die Ruinen einer alten Farm. Wir trafen unterwegs ein Paar mit Kaffeebechern und fragten sie scherzhaft wo denn hier in der Wildnis der nächste Coffeeshop wäre. Hinter einer Erhebung am Ende der Etappe war wirklich ein Stand aufgebaut. Es gab Tee, Kaffee und Saft gegen Spende. Sehr lecker und aufwärmend. Wir aßen gleich noch unsere Semmeln mit Corned Beef. Gestärkt ging es an den nächsten Anstieg und die letzte Etappe vor Fort William. Die Strecke verlief größtenteils durch abgeholzte Wälder. Das Wetter wurde immer besser und wir hatten stets den wolkenfreien Ben Navis im Blick. Beim Abstieg Richtung Fort William trafen wir ein amerikanisches Rentnerpaar aus Chicago. Er war Germanist und beide hatten vor 45 Jahren in Heidelberg studiert. Nach dem netten Gespräch wanderten wir an der 5km vor dem Ziel gelegenen Jugendherberge vorbei. Nun war der Weg nicht mehr so schön, es ging immer an der Straße entlang. Am ehemaligen Endpunkt (bis 2009) machten wir erst mal ein Zielfoto. Jacqui hielt immer Ausschau nach einer Übernachtung für Sonnabend, doch überall stand "No Vacancis" in den Fenstern. Einmal fragte sie trotzdem nach und hatte Glück, eine alte Lady hatte noch ein Doppelzimmer frei. Wir freuten uns sehr. Nun ging es über das Westhighlandmuseum zum neuen Endpunkt der Tour beim "sitzenden Mann auf der Bank". Viel Freude bei uns über das erreichte Ziel und die obligatorischen Fotos. In der Touristinfo holten wir uns einen Stempel für unseren Wanderpass und einen Stadtplan. Dann ging es endlich ins Fort William Backpacker (37£). Nach der Zeltübernachtung konnten wir endlich duschen und die Sachen wechseln. Diesmal hatte jedes Bett ein Namensschild. Wir schliefen im Raum 2 mit einem herrlichen Ausblick, sogar mit einem prächtigen Regenbogen. Für 3,5£ holten wir uns einen Wäschesack. Am nächsten Morgen um 7 Uhr sollte die Wäsche fertig sein. Nach einem Einkauf im Supermarkt und der Erkundigung zum Jacobite - Dampfzug nach Mallaig, machten wir unser Abendbrot mit Gambas, Humus, Brot (5 Pence) und Sprizz. Jacqui brachte die Flasche zum überquellen und schraubte immer weiter auf statt zu. Oho. Unten saßen noch eine Menge junge Leute und unterhielten sich. Dann ging endlich ins Bett.
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