Freitag, 31. Juli 2015

28.07.2015, Commando Memorial - Gairlochy Locks - South Laggan, 22,5km

Wir begannen den Tag mit dem liebevoll zubereiteten Frühstück und dem Gesumme der Schwester der Wirtin. Nach der Verabschiedung gingen wir ins Touristenoffice, bekamen dort aber keinen Startstempel für den GGW. In der Auskunft im Busbahnhof erklärte man uns, dass der Langstreckenbus (Glasgow - Uig) bedeutend teurer ist. Deshalb fuhren wir eine Viertelstunde später. Trotzdem bezahlten wir je 3,4£ bis Spean Bridge. Der nette Busfahrer hielt für uns extra am Commando Memorial. So mussten wir den Berg nicht hochlaufen und wanderten 3,5km zum Ausgangspunkt unserer heutigen Tour. Wir verpassten die Drehung der Schwingbrücke knapp, aber die Wärterin erkannte uns von gestern wieder. Der Regen hörte auf. So liefen wir heute nur ein wenig im Nieselregen, bis es uns eine Stunde vor Ankunft doch wieder einweichte. Am Ufer des Loch Lochy flog Marios Mütze in ein halbversunkenes Boot. Im See ist Baden und Wasserentnahme wegen der grünblauen Algen verboten. Wir wanderten 2km am schönen Ufer entlang bis zur Baumschaukel. In der nächsten Bucht standen einige edle, neugebaute Häuser mit großen Auffahrten. In Clunes besuchten wir die gelbe Fahrbibliothek, die die zwei Häuser alle drei Wochen besucht. Die nächsten 10km folgten wir einem breiten Waldweg. Nach etwa 6km erreichten wir einen offiziellen Wildcampingplatz, mit einem schönen Strand, Feuerstelle und solarbetriebener Komposttoilette (sonst am ganzen Weg Zelt- und Feuerverbot). Wir sahen uns satt an Moosen, flechtenbewachsenen Bäumen und kleinen Wasserfällen, sowie einem Reh und einem Graureiher. Kurz vorm Ziel passierten wir eine Schaffarm. Danach erreichten wir die Laggan Locks, überquerten das Schleusentor und liefen an der Eagle Barge (Gastroschiff) vorbei. Immer am Kanal entlang erreichten wir unsere Unterkunft Bonnie Lilac Cottage (60£). Frau Jamieson bereitete uns sofort einen Kaffee und Tee zu, den wir im Sitting room einnahmen. Dazu gab es noch Kekse und Kuchen. Ein älterer Urlauber saß bereits da und las Zeitung. Der unechte Kamin brannte und wir genossen die Getränke. Gemeinsam mit der Frau organisierte Jacqui die nächste Herberge. In unserem Quartier aßen wir noch eine mitgebrachte Lauchsuppe mit Würstchen und fielen dann geschafft ins Bett.

27.07.2015, Great Glen Way, Fort William - Gairlochy (Spean Bridge), 18km

Heute früh haben wir zwei heiße Schokoladen im Backpackers getrunken und dabei mit zwei Schweizer Mädels geredet. Die haben alles von vorne bis hinten durchgeplant,sind von Dublin aus los und haben noch bis Ende August Zeit um sich alle größeren Orte von  Schottland anzusehen. Dabei fanden sie, dass Busfahrten auch ganz schön anstrengend sind. Dabei wird man so müde, sie wären lieber einmal wandern gegangen. Als unsere Sachen verstaut waren, brachten wir diese wieder ins Guest House, in dem wir schon vorige Nacht geschlafen hatten. Als alles geklärt war, bot uns die Dame an, uns in South Laggan eine Unterkunft zu besorgen. Bevor wir losliefen, gingen wir am Busbahnhof den Timetable holen, unser Frühstück einkaufen und aßen am Startpunkt erst einmal ein Sandwich. Dann wanderten wir aus Fort William heraus,immer dem Zeichen der Distel folgend. Am Inverlochy Castle überquerten wir den River Lochy und kamen bald an einem alten am Strand liegenden Schiff in Caol vorbei. Ich war etwas enttäuscht von den Vorgärten. Es heißt ja immer, das es Vorzeigegärten sind, davon hat man nicht viel gemerkt. Entweder kahl und betoniert oder zugemüllt mit Schnickschnack.      An den Schleusen von Corpach (mit winzigem Leuchtturm) gingen wir zur Neptuns Staircase. Dort konnten wir das Schleusen eines Segelschiffs über mehrere der insgesamt acht Stufen beobachten. Auf 450m Länge werden 19m Höhenunterschied überwunden. Dann ging es 10km am Kaledonischen Kanal entlang. Manchmal begegneten uns Paddler oder Boote. Es kam eine gewisse Eintönigkeit auf. Interessanter wurde es wieder an der Schwingbrücke von Moy. Bald darauf kamen wir auch zur Schleuse Gairlochy. Nun mussten wir noch ins 5km entfernte Spean Bridge laufen. Jacqui hielt den Daumen raus und zwei Niederländer hielten an. Sie konnten uns nur bis zum nächsten Abzweig mitnehmen. Dort trauten wir unseren Augen nicht. Auf dem Berg stand ein großes Denkmal für die Allierten des 2.Weltkrieges, das Commando Memorial. Nun liefen wir noch einen Kilometer abwärts in den Ort ins  Tal. Leider fuhr der Bus an uns vorbei, ehe wir die Haltestelle erreicht hatten. Auf den Schock hin aßen wir erstmal unsere Pfannkuchen mit Himbeerfüllung. Wir versuchten es wieder mit Car Stop. Zehn Autos fuhren an uns vorbei. Wir waren gerade dabei in den Ort zu laufen, als ein junger Mann im roten Audi umkehrte und uns fragte wo wir hin wollten. Es war ein netter, hübscher junger Mann, aus Inverness, der uns bis ins Stadtzentrum mitnahm. Als Zugabe gab es ein nettes, kleines Gespräch. Wir kauften noch unser Abendbrot und gingen ins Guesthouse. Im Gegensatz zum Zimmer 16 mit Dusche, hat das Zimmer 14 ein eigenes Wannenbad über den Flur, das wir ausgiebig nutzten. Noch ein Ginger Beer für Jacqueline und ein Guinness für Mario, dann das Tagebuch fertig geschrieben und ab ins Bett voller Vorfreude auf das morgige, leckere Frühstück.

30.07.2015, Fort Augustus - Alltsigh, 18,5km

Zum Frühstück (3,6£) trafen sich heute alle in der Bar, in der gestern noch lustig gefeiert wurde. Es gab Porridge, warme Bohnen, gekochte Eier, Toast, Marmelade, Erdnussbutter, Fruchtkompott, Müsli und verschiedene Säfte, sowie Kaffee und Tee. Nachdem Jacqui bei Londis noch einigen Wegproviant gekauft hatte, ging es 9 Uhr los. Vorbei an der Village Hall ging es in den Wald und steil aufwärts. Am Aussichtspunkt suchten wir vergeblich Die einzige Insel von Loch Ness - Cherry Island. Später sahen wir sie von der Straße aus. Entgegen des Wanderführers gab es vor Invermoriston 2 Varianten des GGW. Einen Low- und einen High Way. Wir nahmen die untere Möglichkeit. Bald kamen wir in das Tal des Flusses Moriston. Er fließt durch ein enges felsiges Bett mit Stromschnellen und Strudeltöpfen. Darüber spannt sich die historische Bogenbrücke von Thomas Telford, die besichtigten. Danach gingen wir zur Rast ans Sommerhaus an den anderen Stromschnellen. Es war ein sehr schönes Tal. Nach der Stärkung besuchten wir das Ortszentrum, bestehend aus: Parkplatz, 3 Hochlandrindern, der Quelle Columba's Well, einem Hotel und einem kleinen Eckladen. Dort wollten wir unsere Vorräte auffüllen, aber es gab nur noch ein Brötchen. Deshalb kauften wir zwei Packungen Instantnudeln und eine Büchse Frühstücksfleisch. Nach der Besichtigung des Lederwarenladens am Ortsausgang ging es wieder in Serpentinen steil bergauf. Der Weg teilte sich erneut in eine High- und eine Low Variante. Wir nahmen die Low, weil wir den Aussichtspunkt Stone Seat besteigen wollten. Der Ausblick auf den See und die Natursteinbank waren wunderschön. Nach einigen Kilometern passierten wir die Stone Cave (Steinhöhle). Bald darauf überquerten wir den Fluss Alltsigh und bogen nach rechts zur Jugendherberge ab. Der ältere Mann in der Rezeption konnte unsere Reservierung von gestern nicht finden. Nach einigem Hin und Her bekamen wir ein wunderschönes Seeblick Twin-Zimmer (42£). Frühstück konnten wir nicht bestellen. Aber er verkaufte uns zwei Dosensuppen und ein Pack Chinesennudeln für 2£. Danach half er Jacqui bei der Buchung der nächsten Übernachtung im Loch Ness Backpackers Drumnadrochit. Entgegen dem ersten Eindruck war er doch sehr nett. Nach dem selbstzubereitetem Abendessen setzten wir uns mit unserem Tee in die Ledersitzecke am Kamin mit Blick auf Nessi??? Es gab etwas zu feiern: Heute war der erste Tag an dem es nicht geregnet hatte. Gute Nacht.

29.07.2015, South Laggan - Fort Augustus, 17,4km

Zum Frühstück gab es heute eine nette Unterhaltung aller fünf Gäste im Dining Room. Am fürstlich gedeckten Tisch saßen ein Brite, ein in den Niederlanden lebender Schweizer mit seiner australischen Frau und wir. Das Paar läuft wie wir, aber mit Gepäcktransport und vorher gebuchten Zimmern. Als wir losliefen fing es wieder zu regnen an. Durch die Laggan Locks fuhr ein großes Passagierschiff und die Schwingbrücke wurde geöffnet. Wir schauten eine Weile zu bevor es weiterging. Die Wanderung führte auf einer ehemaligen Eisenbahntrasse entlang des Loch Oich. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte man vor den Ruinen von Invergarry Castle ein gestrandetes Fischerboot sehen. Bald waren wir an der Old Oich Bridge (Hängebrücke) und legten an den dahinterliegenden Cullochy Locks unsere Mittagspause ein. Dann wechselten wir die Kanalseite und liefen auf einem Damm zwischen Kanal und Fluss Oich 6km. Das Wetter wurde besser, es schien sogar die Sonne. Doch als Jacqui ihr Cape abstreifte fing es sofort an zu regnen. Vorbei an den Kytra Locks näherten wir uns Fort Augustus und trafen dort mit Starkregen ein. Wir waren durch und dann hörte es auf. Jacqui hatte den Kanal voll. In unserer Unterkunft, der Morags Lodge, beruhigte sie sich beim warmen Duschen wieder. Nach der Buchung der nächsten Unterkunft, gingen wir in den Ort und besuchten die Schleusen und spazierten zum Loch Ness. Dann aßen wir Fisch und King Rip mit Pommes. Auf dem Heimweg besuchten wir eine Volkstanzveranstaltung in der Stadthalle. In unserem Zimmer liegt auch ein Motorradfahrer der bei Morrison arbeitet und Schottland liebt. Zur Zeit findet gerade ein Quiz in der Bar statt. Die Stimmung dort ist hervorragend.

Sonntag, 26. Juli 2015

26.07.2015, Gipfelbesteigung Ben Nevis 1344m, höchster Gipfel von Großbritanien

Umzug:9 Uhr,Verabredung auf Montag Abend twinroom
Abmarsch: Gegen 10:00
Nevis Center Aufstieg:10:35
Gipfelankunft: 14:15 Uhr noch klar, Fotos, plötzlich aufkommender Nebel
Abstieg: 14:45 Uhr strömender Regen
Nevis Center Heimweg:18:00
Backpacker 18:45 Uhr

24.07.2015

Nach einer unruhigen Nacht konnten wir unser Zelt am Morgen trocken abbauen. Sachen packen und das Frühstück erledigten wir im Gepäckraum. Bei Sonne legten wir die 250 Höhenmeter Aufstieg bis zur alten Armeestraße zurück. Von dort oben hatte man einen schönen Überblick über Kinlochleven und den See. Dann begann es wieder zu regnen. Am höchsten Punkt der vorletzten Etappe standen die Ruinen einer alten Farm. Wir trafen unterwegs ein Paar mit Kaffeebechern und fragten sie scherzhaft wo denn hier in der Wildnis der nächste Coffeeshop wäre. Hinter einer Erhebung am Ende der Etappe war wirklich ein Stand aufgebaut. Es gab Tee, Kaffee und Saft gegen Spende. Sehr lecker und aufwärmend. Wir aßen gleich noch unsere Semmeln mit Corned Beef. Gestärkt ging es an den nächsten Anstieg und die letzte Etappe vor Fort William. Die Strecke verlief größtenteils durch abgeholzte Wälder. Das Wetter wurde immer besser und wir hatten stets den wolkenfreien Ben Navis im Blick. Beim Abstieg Richtung Fort William trafen wir ein amerikanisches Rentnerpaar aus Chicago. Er war Germanist und beide hatten vor 45 Jahren in Heidelberg studiert. Nach dem netten Gespräch wanderten wir an der 5km vor dem Ziel gelegenen Jugendherberge vorbei. Nun war der Weg nicht mehr so schön, es ging immer an der Straße entlang. Am ehemaligen Endpunkt (bis 2009) machten wir erst mal ein Zielfoto. Jacqui hielt immer Ausschau nach einer Übernachtung für Sonnabend, doch überall stand "No Vacancis" in den Fenstern. Einmal fragte sie trotzdem nach und hatte Glück, eine alte Lady hatte noch ein Doppelzimmer frei. Wir freuten uns sehr. Nun ging es über das Westhighlandmuseum zum neuen Endpunkt der Tour beim "sitzenden Mann auf der Bank". Viel Freude bei uns über das erreichte Ziel und die obligatorischen Fotos. In der Touristinfo holten wir uns einen Stempel für unseren Wanderpass und einen Stadtplan. Dann ging es endlich ins Fort William Backpacker (37£). Nach der Zeltübernachtung konnten wir endlich duschen und die Sachen wechseln. Diesmal hatte jedes Bett ein Namensschild. Wir schliefen im Raum 2 mit einem herrlichen Ausblick, sogar mit einem prächtigen Regenbogen. Für 3,5£ holten wir uns einen Wäschesack. Am nächsten Morgen um 7 Uhr sollte die Wäsche fertig sein. Nach einem Einkauf im Supermarkt und der Erkundigung zum Jacobite - Dampfzug nach Mallaig, machten wir unser Abendbrot mit Gambas, Humus, Brot (5 Pence) und Sprizz. Jacqui brachte die Flasche zum überquellen und schraubte immer weiter auf statt zu. Oho. Unten saßen noch eine Menge junge Leute und unterhielten sich. Dann ging endlich ins Bett.

25.07.2015, The Jacobite - Dampfzugfahrt von Fort William nach Mallaigh

Um 08:30 stellten wir uns am Bahnsteig bei den freiverkäuflichen Karten an. Eine Stunde später wurde der Zug hereingeschoben und wir konnten die Tickets (68£) am Souvenirshop im Waggon D erwerben. Um 10:15 Uhr ging es los. Vorbei an den Schleusen vom Kaledonischen Kanal verließen wir Fort William. Nach einer halben Stunde Fahrt fuhr der Zug über das berühmte Glenfinnanviadukt, bekannt aus den Harry-Potter-Filmen. Am folgenden gleichnamigen Bahnhof hielt er für eine halbe Stunde zum Fotostopp und Besuch des Eisenbahnmuseums. An langen Seen und grünen Bergen vorbei ging es bis zum Endpunkt, dem Fischerdorf Mallaigh. Dort hatten wir knapp zwei Stunden Zeit zum Mittagessen (Fisch und Pommes, 6,70£) und im Hafen zu bummeln. Schnell noch ein großes  Softeis (1,60£) und es ging wieder zurück. Gegen dreiviertel Vier waren wir wieder im Ort. Bei der Rückfahrt konzentrierten sich alle noch mal auf den Viadukt, danach packten alle ihre Fotos ein. Wir suchten unseren Startpunkt für den Great Glen Way. Danach kauften wir noch ein paar Sachen im Morrisson ein und gingen ins Ben Vieuw Guest House, wo uns die alte Dame schon erwartete. Wir bekamen das Doppelzimmer mit Bad und Frühstück  (70£). Dann machten wir uns frisch,tranken einen Kaffee und gingen in der Stadt spazieren. Es gab einen schönen Sonnenuntergang zu sehen. Und dann genossen wir nur noch das schöne weiche Bett.

Freitag, 24. Juli 2015

24.07.2015, Kinlochleven - Fort Williams, 24,5km

23.07.2015

Als wir ins Zelt gehen wollten, schwammen die Isomatten auf einer Wasserpfütze. Jacqui beschwerte beim Manager und bekam ein anderes wasserdichtes Zelt. Unter den Angriffen von Millionen Mücken mussten wir das alte ab- und das neue aufbauen. Der Manager wollte helfen, hatte aber keine Ahnung vom Zeltbau und ging dann. Als wir das erste mal ins Zelt gingen stank es entsetzlich, auf dem Fußboden und an der Decke klebte ein verwestes Sandwiches von 2013. Aber es war erstmal dicht. So mussten wir nicht im Gepäckschuppen schlafen. Daraufhin bekamen wir unsere 5£ Miete fürs Zelt zurück.

Donnerstag, 23. Juli 2015

23.07.2015

23.07.2015, Kingshouse Hotel - Kinlochleven, 13,8km

Um 07:30 Uhr waren wir die einzigsten Gäste beim kontinentalen Frühstück. Der Mann von Jacquis Zimmernachbarin, einer gebürtigen Ungarin aus Berlin, brachte uns an die 3 Meilen entfernte Bushaltestelle an die Hauptstrasse A82. Dann war der Schrecken groß, unser Bus um 09:30 Uhr stand nicht auf dem Fahrplanaushang. Erst 11:30 Uhr fuhr der nächste. Dann stellten wir fest, es war der Winterfahrplan 2014. Glück gehabt. Der Fahrer setzte uns direkt an der Zufahrt zum Kingshouse Hotel ab. Wieder Glück gehabt. Kaum ausgestiegen begann der Regen. Wir gingen los in Richtung des Taleinganges Glen Coe. Dort ging es die Devils Staircase auf einen Pass mit 550m Höhe, dem höchsten Punkt des WHW.  Der Abstieg führte uns zum Blackwater Reservoirs. Sechs große Pipelines gehen 1km bis ins 250m tiefer liegende Kinlochleven (ehemaliges Aluminiumwerk). Heute kam die Nässe auch von der Seite durch den peitschenden Sturmregen. Die Wege sind wie kleine Bäche mit bis zu drei Zentimeter hohem fließenden Wasser. Für die schönen Birkenwälder hatten wir keine Augen, die Nässe hatte uns völlig durchgeweicht. In der Besucherinformation konnte man uns kein trockenes warmes Bett vermitteln. So blieb uns nur der Zeltplatz McDonald. Beim ersten Testregen tropfte es in unser geborgtes Zelt, das auch nicht viel größer ist als unser eigenes. In der Bothy Bar tranken wir erst einmal eine heiße Schokolade zum aufwärmen und nutzten das WiFi. Zum Abendbrot aßen wir Tomatensuppe und danach Trade Winds Ale Battered Haddock. Wir hoffen das wir heil und trocken durch die Nacht kommen.

22.07.2015

21.07.2015

22.07.2015, Bridge of Orchy, 19,4km

Wir starteten 07:47 Uhr mit dem Caledonian Sleeper ( 8,60£). Mario hat sich darüber sehr gefreut und gleich eine Schlafmaske abgegriffen. Am Hotel fing es schon an zu regnen ☔. Es ging gleich schön aufwärts mit sehr gemischten Wetter. Auf dem Berg mam Carraigh hatten wir einen tollen Ausblick  auf die Umgebung. Es dauerte auch gar nicht lange, und waren an der Victoria Bridge. Dort sahen wir die vier zeltmänner wieder. Sie wollten gerade losgehen. Dann gings ins Rannoch Moor. Das Wetter schlägt aller paar Minuten um. Jacke aus, Jacke an. Es war auch rechtkühl,was man dann bemerkte, wenn mal mal stehenblieb. Der Weg verlief über eine Hochfläche, man war dem Regen völlig ausgesetzt. Und es war langweilig zum Laufen. Wir kamen an den Gedenkstein für Peter Fleming, dem Bruder von Ian (007- Autor). Dort erreichten wir die höchste Stelle des heutigen Tages (450m). Nun ging es bergab, an dem Skigebiet um White  Corries vorbei. Die ganze Zeit flog ein Hubschrauber und brachte Material in die Berge. An der Talstation gibt es ein Café und Übernachtungsmöglichkeiten. Das stand allerdings nicht im Buch und hatten deshalb noch einmal das Youth Hostel im Glen Coe gebucht. Wir wanderten weiter zum Kingshouse Hotel, holten uns den Stempel und fotografierten die Rothirsche. Dann liefen wir zur Bushaltestelle zurück, fuhren aber eine Haltestelle zuviel (13,40£) und ließen uns dann mit einem Taxi ins Hostel bringen. (6£). Nach dem wir uns frisch gemacht hatten, aßen wir Abendbrot. Danach organisierte Jacqui noch in viel Nervenarbeit unsere nächsten Übernachtungen.

21.07.2015, Crianlarich - Bridge of Orchy, 21,3km

Um 09:30 Uhr stiegen wir im Regen den Weg wieder hinauf zum Wegweiser. Dann  liefen wir auf angenehmen Pfaden und mit gutem Wetter an einer  Bogenbrücke vorbei bis zur Wigwamfarm. Unterwegs kamen wir auch an einem alten Friedhof und an vielen Schafherden vorbei. Bis Tyndrum liefen wir an einem schönen Fluss entlang. Dort gab es einige Übernachtungsgelegenheiten und den letzten Laden  vor Kinlochleven. Wir rasteten. Danach liefen wir eine breite ehemalige Militärstraße im Nordic - Walking - Schritt bis Bridge of Orchy. Leider schafften wir den Bus nicht mehr. Dafür glotzte uns plötzlich, nur 5 Meter entfernt, ein kapitaler Rothirsch an. Im Hotel wurde uns zwar gesagt, dass in einer Stunde ein Bus fährt, aber wir erkannten diesen wohl nicht als solchen und machten uns nicht bemerkbar. Also fuhren wir eine Stunde später und tranken eine heiße Schokolade mit extra  Kandiszucker. Mario fand drei Münzen. Spazierten noch etwas am Fluss und fuhren dann unsere Strecke mit dem Bus 🚌 zurück (11£). Sogar der Laden hatte noch offen, sodass wir Spaghetti kaufen und essen konnten. Schrieben unsere Karten und brachten sie zum Briefkasten.

20.07.2015

20.07.2015

Dienstag, 21. Juli 2015

20.07.2015

19.07.2015, Bunkhouse Inversnaid

Zum Abendessen gab es Hähnchencurry mit Reis und Brot sowie warmen Salat mit schwarzem Pudding (Blutwurst) und Chorizzo. In der warmen Abendsonne machten wir noch einen Spaziergang zur Schule. Auf Empfehlung von Jake, dem lustigen, langhaarigen und rocktragendem Highlander, tranken wir ein Ossianbier zum Abschluss.

20.07.2015, Inversnaid - Crianlarich, 21,1km

Vor dem Frühstück wachsten wir noch mal unsere trockenen Schuhe ein. Wir frühstückten und bezahlten (75£). Dann fuhr uns der Koch wieder zum Pier ans Inversnaid Hotel. Er war schon mehrmals in Dresden und wünschte uns eine gute Wanderung. Im Buch hatten wir gelesen, dass dieser Teil des Weges einer schwierigsten ist und man in den See stürzen kann. Jacqui konnte deshalb die ganze Nacht nicht richtig schlafen. Der Weg führte dicht am Ufer entlang, aber auch wenn wir über schmale, felsige Pfade steigen mussten, war es nicht gefährlich. Bald sahen wir die kleine Insel Island I Vow. An Wasserfällen vorbei, über matschige Wiesen kamen wir zur Doune Bothy. Dort sprach uns ein älteres, schottisches Ehepaar an. Sie erzählten uns, dass das hiesige Wetter gut für die Gesundheit ist und das sie gerne wandern gehen. Bald danach kamen wir zu einer Bedarfspersonenfähre, die nur fährt, wenn der Signalball hochgezogen wird. Als wir den Ben Glas Burn überquerten, erreichten wir unsere Zwischenetappe. In der Bein Glas Farm kauften wir zwei Brötchen. Weiter ging es am River Falloch entlang. Dieser beeindruckte uns mit mehreren Wasserfällen und Strudeln. Bergauf, bergab durch Schlamm und Morast, gelangten wir durch einen Schafstunnel auf die andere Seite der Bahngleise. Über endlose, steinige Militärstraßen und an Trockensteinmauern entlang, ging es immer bergauf im Regen. Endlich kamen wir an einen Wegweiser, der uns nach Crianlarich zur Jugendherberge (50£) führte. Wir kauften im Dorfladen gebackene Bohnen, Saft und Postkarten. In Bridge of Orchy gab es keine freien Betten. Ein Mitarbeiter der JH schlug uns vor, morgen dorthin zu wandern und mit dem Zug zum schlafen zurückzufahren. Nach dem selbstgemachten Abendessen gingen wir erschöpft schlafen.

Sonntag, 19. Juli 2015

19.07.2015, Rowardennan - Inversnaid, 11,4km

Nach einer regenreichen Nacht gingen wir zu unserem kontinentalen Frühstück (4,95£, schottisches Frühstück 6,5£). Ein Mädchen testete gerade den Rauchmelder und verkohlte ihren Toast. Die Briten essen früh alle warm, häufen sich den Teller voll und essen dann nicht auf. Dafür sind sie sehr freundlich und grüßen einen am Tag auch zum fünften Mal und wünschen einen guten Tag und Weg. Wir zogen die Bettwäsche ab und verließen die Jugendherberge gegen 9 Uhr. Ohne Zeitdruck machten  wir uns bei bewölktem Himmel auf den Weg, denn die Übernachtung war vorgebucht. Heute kamen unsere Wanderstöcke zum Einsatz. Auf guten Wegen liefen wir immer am Loch Lomond entlang. Oft querten wir kleine Wasserfälle und Bäche. Der Weg war sehr matschig, teils lief man wie in einer Wasserrinne. Am Ufer des Sees machten wir eine Pause, brachen sie aber um vor den blutdurstigen Midges zu flüchten. Den Rest des Weges ging es über schmale Steige und unter Wasser Pfade. Kurz vor Inversnaid überquerten wir zwei Brücken die uns über den Snaid Burn Wasserfall führten, der mit Getöse in den See stürzte. Dann standen wir am Etappenziel, dem Inversnaid Hotel. Kurz nach uns trafen die vier deutschen Camper ein, die unten am See außerhalb der Verbotszone gezeltet hatten und mit Dauerregen in der Nacht und den Mücken kämpften. Als wir im Hotel nach dem Weg zum Inversnaid Bunkhouse fragten, rief die freundliche Mitarbeiterin dort an und schon nach 15 Minuten war der Shuttleservice da und holte uns ab. Wir übernachten in einer umgebauten Kirche mit großen Buntglasfenstern. Jeder von uns muss in einem anderen Zimmer schlafen, Restplätze auffüllen. Im Obergeschoss befindet sich ein hübsches Bistro. Dort faulenzten wir bei heißer Schokolade und Orangensaft herum. Für das Abendessen bestellte Jacqui einen Tisch.

17.07.2015, 1.Etappe WHW, Milngavie - Balmaha, 30,5km

8:31 Uhr fuhren wir von Central Station nach Milngavie (je 3,3£, ca. 30min). Dort nieselte es schon und wir machten uns regenfest. In der Fußgängerzone steht eine 2,5m hohe Granitsäule als Startsymbol. Die schottische Distel zeigt uns auf den Wegweisern die Richtung. Entlang des Allanderwaters gingen wir durch feuchtmooriges Gelände und hatten den ersten Dreck am Schuh. Schurgerade ging es auf einer ehemaligen Bahntrasse an der Glengoyne Distillery vorbei. Wir hatten keine Lust sie zu besichtigen, da wir keine Whiskyfans sind. In Gartness liefen wir über einen colafarbenen, reißenden Fluss. Unser Etappenziel vor Augen liefen wir ohne zu essen bis Drymen Camping. Dort aßen wir Knacker, Brötchen und Muffins. Die Holzhütten waren sehr heruntergekommen, so das wir von einer Übernachtung absahen (14 Uhr). Wir liefen nach Drymen und beschlossen nach Balmaha zu fahren. Während wir uns nach der Haltestelle erkundigten, fuhr der Bus an uns vorbei. Der nächste fuhr erst in 1,5h. Deshalb Planänderung: Wir liefen noch 11,3km nach Balmaha. Allerdings hatten wir keine Lust die 400m Anstieg auf den Conic Hill zu gehen und nahmen die Alternativrute. Diese war zwischen den Schafen schwer zu finden. Die letzten 3,5km ging es an der Straße entlang. Es begann mal wieder zu regnen. Im Balmaha House war nichts mehr frei und es fing an zu schütten. Uns blieb nur die Flucht ins Oak Tree Inn (17:30 Uhr, B&B 85£). Nach einer wärmenden Dusche und einer heißen Gemüsesuppe liegen wir geschafft auf dem Bett und lauschen dem Dauerregen auf dem Dachfenster. Gute Nacht, wir freuen uns auf das morgige Frühstück.

18.07.2015, Balmaha - Rowardennan, 12,5km

Die ganze Nacht hat der Regen gegen die Fensterscheibe getrommelt, zum Frühstück wurde es besser und sogar die Sonne schien. Wir hatten uns sehr auf das englische Frühstück mit gebratenem Schinken, Ei, Bohnen, Tomaten, Würstchen und Haggis gefreut und es uns schmecken lassen. In dieser Zeit organisierte uns Kirsty die Übernachtungen der nächsten zwei Tage im Youth Hostel Rowardennan und im Inversnaid Bunkhouse. Balmaha verabschiedete uns so wie es uns empfangen hatte: Mit strömendem Regen. Wir liefen am Ostufer des Loch Lomond auf und ab. Durch farnreiche Wälder mit verknurzelten alten Bäumen wanderten wir an mehreren Campingplätzen vorbei. Irgendwie ging es heute nicht so richtig vorwärts. Erst gegen 15 Uhr gelangten wir zur Jugendherberge. Wir bekamen das Zimmer im Schlösschen mit Blick auf den See. Die Fähren fahren jetzt vom Anleger der Herberge, da am anderen gebaut wurde. Nach heißem Knacker und Chai Latte in der Selbstversorgerküche machten wir einen Abendspaziergang am Strand. Dabei entdeckten wir das Star Gate. Jacqueline kannte jedoch den Schlüsselcode nicht, um in einem Wurmloch ferne Welten zu besuchen. Mit einem West Highland Way Beer der Loch Lomond Brewery beendeten wir den Abend.

Donnerstag, 16. Juli 2015

16.07.2015, Glasgow

Nach einem ausgiebigem kontinentalen Frühstück mit Käse, Saftschinken, Marmelade und Tee begannen wir unsere Tour durch die Stadt. Wir besichtigten zuerst das neue Princess Hall Einkaufszentrum. Mit einer Rolltreppe fuhren wir nach oben, wobei an den Seitenwänden die Farben des Lichtes wechselten. Außer Geschäften gab es Cafés, Bars und Restaurants. Nach einer kurzen Suche fanden wir auch den Ausgang. Nun endlich hatte auch das Lighthouse offen. Versteckt liegt es in der Mitchell Lane. Eine nette Aufsicht schaltete uns das Video über Mackintosh und den Jugendstil auf deutsch. Dann sahen wir uns seine Werke an und bestiegen auf einer langen Wendeltreppe den Mackintosh Tower. Von dort hatten wir einen tollen Ausblick über die Dächer Glasgows. Doch wir hatten von Kunst noch nicht genug und besuchten den Duke, der vor der Gallery of Modern Art steht. Auf seinem Kopf trohnt ein rot-weißer Absperrkegel. Die Kunst war uns dann doch zu modern. Nach einem Bummel über den George Square, gingen wir ins Rathaus und besichtigten die City Chambers. Wundervolle Treppenhäuser und Flure aus Marmor, Granit und Goldverzierungen. Durch den Unicampus hindurch liefen wir zur Glasgow Cathedral. Nach einer ausführlichen Besichtigung des 32m hohen Kirchenschiffes mit modernen Buntglasfenstern, gingen wir in die Unterkirche. Dort befindet sich unter einem Altar das Grab vom heiligen Mungo (St. Kentigern). Im St. Mungo Museum konnte man sich über verschiedene Religionen informieren. Wir rubbelten uns mit Wachsmalstiften ein Keltenkreuz auf ein Blatt Papier. Aus dem Fenster hatten man einen schönen Blick auf die Nekropole. Wir knüpften jeder noch ein Band an den Gebetsbaum vor dem Haus und beeilten uns noch vor Torschluss in die Totenstadt zu kommen. Oberhalb der Stadt tauchten wir ein in die morbide Ausstrahlung der Grabdenkmäler und verzierten Keltenkreuze. Von oben hatte man einen schönen Blick zurück auf die Glasgow Cathedral. Direkt an den alten Friedhof grenzt die große Tennentbrauerei mit riesigen Kesseln und Silos. Wir konnten das Gelände nur durch einen Seitenausgang verlassen, da das goldene Haupttor schon zu war. Auf dem Heimweg liefen wir die High Street hinunter und kehrten in dem kleinen Eckimbiss Merchant Chippi ein. Wir aßen Haddock Supper (Fish and Chips, 4,4£) und eine Single Haggis (wie frittierte Grützewurst mit Schafsinnereien 2,5£) zum Abendbrot. Bei einsetzendem Nieselregen gingen wir ins St. Enoch Shoppingcenter und bummelten. Wir beobachteten von oben die Leute auf dem Rummel und gingen dann zur Central Station. Ein aufmerksamer Bahnmitarbeiter tauchte wie aus dem nichts auf und gab uns die nötigen Auskünfte für die morgige Fahrt nach  Milngavie. Nach einem kurzen Weg waren wir wieder im Eurohostel, schrieben unser Tagebuch und packten die Sachen. Morgen sind wir auf dem Weg.

Mittwoch, 15. Juli 2015

15.07.2015 Anreise nach Glasgow

Nachdem wir gestern Abend noch um 22 Uhr  unsere Bäumchen in die Töpfe gepflanzt haben,  war die Nacht  doch recht kurz. Gegen halb Sechs standen  wir auf, schnappten unsere Rucksäcke (18kg, die diesmal wegen Zelt und Isomatten viel schwerer waren als sonst) und Basti fuhr uns zum Flughafen. Von dort ging es nach Düsseldorf. Wir saßen schon im Flughafenbus zum Flieger nach Glasgow, als sich der Germanwingspilot wegen einer Depression krank meldete. Also zurück ins Terminal. Aber lieber krank als Sinkflug. Mit einer Ersatzpilotin ging es mit einer halben Stunde Verspätung weiter. Wir landeten im Sonnenschein in Glasgow. Mit dem Bus 500 fuhren  wir ins Zentrum bis George Square. Dort verspeisten wir zwei frische Sandwiches, Karottenkuchen und Cola. Dabei beobachteten wir die Leute. Wir liefen zum Eurohostel am Clyde River. Nach einer Pause und einem Einkauf im Lidl um die Ecke, spazierten wir noch durch die Stadt. Im Park an der Rose Street aßen wir Würstchen und tranken ein Bier. Unsere Runde beendeten wir an den Brücken am Fluss. Hier im Norden ist es länger hell, als bei uns zu Hause.