Die Nacht war kühl und unruhig. Nach dem gewohnt guten aber langsamen Frühstück (die Jungschen kommen nicht so richtig aus dem Knick) wollten wir zuerst nach Belem fahren. Ich verpatzte den Start. Als wir an der Station ankamen, fuhr gerade die Nr. 15 los. Da ich aber dachte, wir wollten mit so einer alten Bahn fahren, stieg ich nicht ein. Dann mussten wir aber mindestens 40 Minuten warten, was Mario wiederrum grantig werden ließ. Schließlich erreichten wir in der nächsten überfüllten Bahn das Monasteiro Jeronimos. Wir besuchten das Kloster und kauften gleichzeitig das Kombiticket für den Torre de Belem (12€). Das Kloster war aus Sandstein gebaut, der in der Sonne strahlend leuchtete. Die vielen Verzierungen an den Säulen begeisterten uns. Wir konnten uns kaum satt sehen. So verbrachten wir eine echt lange Zeit, bevor wir in die Kirche kamen, in der die Gebeine Vasco da Gamas liegen. Danach gingen wir an die Mündung des Tejo, um uns das Entdeckerdenkmal anzuschauen und zu besteigen(5€). Es wurde lange und ausgiebig fotografiert. Danach konnten wir in einer Art Park bis zum Torre de Belem spazieren. Das war eine Freude, als wir an der langen Schlange vorbei gehen konnten, da wir die Eintrittskarten ja schon hatten. Auf dem Torre herrschte starker Wind, welcher einer Frau den Hut vom Kopf ins Meer blies. Aus einer Schießscharte heraus sahen wir den Kopf eines Rhinozeros in Stein gehauen. Das geschah zur Erinnerung an die Anlandung eines solchen Tieres im Portugal (siehe Dürer). Auf der Aussicht gab es tolles Gedränge, da die Leute die Rot- Grün – Regel nicht einhielten. Und so kam es auf der engen Wendeltreppe zu seltsamen Begegnungen. Nach einer Kugel Eis (2€) liefen wir zum Café Pasteis de Belem, wo ein furchtbares Gedränge herrschte. Jacqui nicht dumm, stellte sich nicht an, sondern ging zur Hintertüre rein und bekam sofort einen Platz. Wir bestellten uns zwei originale Pasteis de Belem und zwei Cappuccino. Da die Puddingtörtchen uns so gut schmeckten, bestellten wir uns noch zwei, bevor wir dann in der überfüllten Straßenbahn Richtung Hostel fuhren. Wir zogen uns etwas wärmer an und es ging noch mal los. Auf gut Glück wollten wir eine kleine Stadtrundfahrt mit einer alten Straßenbahn machen. Die 15 kam nicht voran, weil sie stets im Stau stand. Also umgestiegen in die 28. Da standen schon die Taschendiebe parat, aber Mario merkte es rechtzeitig. Wir fuhren über Berg und Tal durch enge Straßen und Gassen, an kreischenden Müttern und auf der Straße ungünstig parkenden Autos vorbei. Plötzlich waren wir in Moniz, in der Nähe unseres Hostels. Aber wir wollten ja auch noch in die andere Richtung. Und so fuhren wir zurück, durch Chiado, Estrellas bis hin zur anderen Endhaltestelle. Und weil das Ganze so schön war, machten wir alles noch einmal wieder in die andere Richtung. Nun fuhr die Nummer 28 aber nur noch bis Graca. Also mussten wir aussteigen und der Dinge harren. Da kam ein kleiner Bus mit vielleicht 15 Sitzplätzen, an dem stand Moniz darauf. Da das unsere Endstation war, stiegen wir trotz Marios Bedenken ein und so waren wir in Null Komma Nix an unserem Zuhause. Es war schon 22 Uhr und wir hatten noch nichts gegessen. Gegenüber des Mercado hatten wir gestern ein Schneckenessen gesehen und Mario hatte Appetit bekommen. Also dort hinein und der Kellner gab sich große Mühe. Ich aß Bacalhau und Mario die winzigen Schnecken. Das artete schon fast in Arbeit aus und sah auch gewöhnungsbedürftig aus. Dann nur noch Blog geschrieben und gegen ein Uhr ins Bett.
Freitag, 30. Juni 2017
Donnerstag, 29.Juni 2017, Belem
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