Die Nacht konnten wir vor lauter Lärm das Fenster nicht öffnen, dementsprechend heiß war es. Aber wir waren von der Fiesta ziemlich kaputt und so schliefen wir doch schnell ein. Vor unserem Fenster verlief die Straße, in der die Stiere in die Arena getrieben werden. Schon als wir ankamen, rollten die Bagger an und schaufelten den ganzen Sand wieder von der Straße. Für diese Feria wird ein Haufen Aufwand betrieben, das ist Wahnsinn. Aber am nächsten Morgen war alles weggeräumt und abgespült. Gegen 7Uhr ließen wir uns wecken und als alles gepackt war, gings los. Zuerst mussten wir wieder die Bahntrasse queren. Wir hatten auf Marianos Rat gehört und liefen nur bis zur Station Castanheira, um dann mit dem Zug nach Azambuja zu fahren. Es sollte ein heißer Tag werden. Er empfahl uns, die Industriegebiete rund um diese Stadt zu umgehen und bei dieser Hitze nicht so weit zu laufen. Auf seine Empfehlung hin, buchte er für uns zwei Betten in der Quinta de Burro. Nach Azambuja machten wir uns auf den elend langen Weg durch Tomaten-, Weizen- und Sonnenblumenfelder. Es nahm und nahm kein Ende. Staubig und heiß. Mario mopste mal ein paar Tomaten vom Feld. Die schmeckten gut, waren aber so warm wie Tomatensuppe. Endlich kamen wir an einem kleinen Flughafen vorbei und alsbald nach 3 Stunden unerträglicher Hitze in Reguengo an, wo es eigentlich ein Café geben sollt, es aber vermutlich montags nicht aufhatte. Wir schleppten uns noch ein paar Kilometer weiter, dann machten wir unter Bäumen erst mal eine Stunde Siesta. Als wir da so oben auf einem Damm lagen, kam ein Bus. Verkehrte Richtung. Nicht lange dauerte, dann kam er zurück. So eine Sch… und wir waren nicht bereit. Nach unserer Pause liefen wir den Kilometer noch bis Valada und dort gab tatsächlich einen kleinen Strand. Sollten wir ein Bad im Tejo wagen? Egal, wir waren in der Nähe eines Hitzekollaps und deshalb tat uns die Abkühlung sehr gut. Wir fuhren also unsere Temperatur runter und liefen dann gestärkt nach Porto de Muge. Am Ortsrand lief ein alter aufgeregter Mann auf uns zu und sprach auf uns ein. Wir verstanden bloß irgendwas von Paula und Quinta de Burro. Dort wollten wir ja hin, aber laut Führer hieß der Betreiber Paulo. Was war nun richtig? Der Mann bugsierte uns in seinen Hof und seine Frau holte uns gelbe Pflaumen zum Essen. Dann quietschten auch schon die Bremsen. Paula holte uns ab. Es stellte sich heraus, dass sie etwas deutsch konnte und sie meinte, bei der Hitze sollten wir eben abgeholt werden. Das war toll, doch wir hatten nichts eingekauft. Sie meinte, Übernachtung mit Frühstück und Sandwich auf den Weg 20€ p.P und zu Abend würde sie uns etwas gegen Spende kochen. Auch okay, so brauchten wir uns nicht kümmern. So raste sie den staubigen Weg entlang und wir hielten vor der Quinta, wo es keinen einzigen Esel, dafür aber 18 Hunde und viele Katzen gab. Auf dem Hof gab es auch einen Froschteich, in dem ein lautes Konzert ertönte. Sie wohnte mit ihrem Mann und ihrer Mutter dort und war wohl eine Art Aussteigerin (Mario meinte Hundemessie). Es störte erst mal nicht, da sie eingesperrt waren und man bis aufs Bellen nichts merkte. Unser Zimmer war nett eingerichtet und so ruhten wir uns erst mal von der Hitze aus. Paula bereitete für uns das Abendessen vor und hatte den Tisch schon schön gedeckt. Es gab eine Möhren– Spinatsuppe als Vorspeise, zum Hauptgang Spaghetti und Steaks und als Nachtisch ein leckeres Eis. Dazu tranken wir Bier und zum Abschluss einen Likör. Da wir die nötige Bettschwere hatten, gingen wir heute recht früh (23Uhr) ins Bett.
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